Amazonas-Bäume für Klimagipfel gefällt: Trump & Pfister poltern
Für die Klimakonferenz COP30 in Brasilien wurden Zehntausende Bäume im Amazonas gefällt. Sogar Donald Trump spricht von einem «riesigen Skandal».

Das Wichtigste in Kürze
- Für den Klimagipfel COP30 in Brasilien wurden 100'000 Bäume gefällt.
- Das sorgt für gewaltige Kritik – von Klimaschützern und Skeptikern gleichermassen.
- Sogar Donald Trump schimpft und schreibt von einem «riesigen Skandal».
- Auch Ex-Mitte-Präsident Gerhard Pfister kritisiert den «Kongresstourismus».
Ironie pur: Ausgerechnet für eine Klimakonferenz sind im Herzen des Amazonas Zehntausende Bäume gefällt worden.
Eine mehrspurige Schnellstrasse führt jetzt mitten durch den Regenwald. Die Strasse soll rund 50'000 Politikerinnen, Aktivisten und Medienschaffende zur COP30 zu bringen.
Vom 10. bis 21. November beraten hier Gäste aus 190 Ländern übers Klima. Staats- und Regierungschefs, UN-Vertreter, NGO-Mitarbeitende und mehr. Schon Prinz William war hier.
Doch laut Behörden wurden 100'000 Bäume auf einer Strecke von 13 Kilometern gerodet, um die Infrastruktur für die Klimakonferenz zu schaffen.
Klimakonferenz ruft sogar Donald Trump auf den Plan
Neben der neuen Strasse entstehen Hotels, ein erweiterter Flughafen und ein modernisierter Hafen für Kreuzfahrtschiffe.
Auf zwei riesigen Kreuzfahrtschiffen sollen – wegen Mangel an Hotelzimmern – rund 6000 Besucher nächtigen. Die Schiffe überquerten für den Gipfel aber ohne Belegung den Atlantik. Und stiessen so Unmengen an CO2 aus.
Selbst Ex-US-Präsident Donald Trump schaltet sich ein: «Sie haben den Regenwald in Stücke gerissen, um eine Autobahn für Umweltaktivisten zu bauen. Ein riesiger Skandal!», schrieb er auf seiner Plattform Truth Social.

Donald Trump gehört zur Gruppe der Klimaskeptiker, die auf eine angebliche Doppelmoral der Umweltbewegung hinweisen. Nach dem Motto: Seht, selbst eine Klimakonferenz zerstört die Natur.
Die Schweiz ist mit Bundesrat Rösti in Brasilien vertreten
Auch die Schweiz ist beim Klimagipfel in Belém vertreten. Die Delegation in Brasilien wird geleitet von Botschafter Felix Wertli. Bundesrat Albert Rösti soll in der zweiten Konferenz-Woche nach Brasilien fliegen.
Doch auch bei hiesigen Politikern stösst der Gipfel auf wenig Gegenliebe. Ex-Mitte-Präsident Gerhard Pfister schreibt auf X: «Wer dem Klima effektiv helfen will, verzichtet auf eine Teilnahme am Klimagipfel in Brasilien. Absurder Kongresstourismus.»
Umweltaktivisten wie der Kanadier Mike Hudema werfen den Veranstaltern «klimatische Heuchelei» vor: «Man kann kein Klimaführer sein, wenn man den grössten Klimaschützer – den Amazonas – abholzt, um dorthin zu kommen.»
Forscher warnen seit Jahren, der Amazonas stehe kurz vor einem ökologischen Kipppunkt. Gehe weiter Wald verloren, könne die Region austrocknen und sich in eine Savanne verwandeln. Das hätte dramatischen Folgen für das Weltklima.
Trotzdem verteidigen lokale Politiker das Projekt als «nachhaltig»: Die Strasse sei mit Wildtierübergängen, Solarleuchten und Velostreifen ausgestattet. Kritiker nennen das jedoch «Greenwashing im XXL-Format».
Die COP30, organisiert von der UNO, bringt Vertreter aus fast 200 Ländern zusammen. Sie sollen Wege finden, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.
Doch wie glaubwürdig ist eine Klimakonferenz, für die der Regenwald weichen muss?















