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Afghanistan: Taliban begehe «Verbrechen gegen Menschlichkeit»

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Genève,

Der Taliban werden «Verbrechen gegen Menschlichkeit» in Afghanistan vorgeworfen. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International legt ihnen dies zur Last.

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Das Logo der Menschenrechtsorganisation Amnesty International. - Facebook/Amnesty International Schweiz

Das Wichtigste in Kürze

  • Amnesty International wirft Taliban Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.
  • Frauen und Mädchen werden in Afghanistan systematisch unterdrückt.
  • ICJ und Amnesty fordern den Internationalen Strafgerichtshof einzuschalten.

Amnesty International legt den in Afghanistan regierenden Taliban wegen der Missachtung von grundlegenden Frauenrechten Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Last. Zusammen mit der Internationalen Juristenkommission (ICJ) forderte die Menschenrechtsorganisation am Freitag, deshalb den Internationalen Strafgerichtshof einzuschalten. Alle Kriterien für eine geschlechtsspezifische Verfolgung und somit auch ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit seien erfüllt. Das heisst es in einem in Genf veröffentlichten Bericht.

Seit der Rückkehr der Islamisten an die Macht im 2021 werden Frauen und Mädchen wieder aus dem öffentlichen Leben gedrängt. Der Besuch von Universitäten und höheren Schulen ist ihnen untersagt. Auch viele Berufe dürfen sie nicht mehr ausüben. Zu weiteren Beschränkungen gehört ein Besuchsverbot für öffentlichen Parks und Fitnessstudios.

Afghanistan: Protestierenden Frauen droht Folter

ICJ-Generalsekretär Santiago Canton sagte: «Die Taliban verfolgen Frauen und Mädchen schwerwiegend und systematisch aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit.» Frauen, die gegen die Beschränkungen protestieren, drohten willkürliche Verhaftungen, Verschwinden oder Folter.

Amnesty-Expertin Theresa Bergmann sprach von einem «organisierten, grossflächigen und systematischen Verbrechen gegen die Menschlichkeit». An die Bundesregierung appellierten beide Organisationen, die Aufnahme von Menschen aus Afghanistan zu beschleunigen.

Wegen der Unterdrückung von Frauen und Mädchen in Afghanistan gibt es international immer wieder Kritik. Anfang des Monats sprachen die Vereinten Nationen von einem System der «Geschlechter-Apartheid». Der Begriff Apartheid steht vor allem für die frühere jahrzehntelange Unterdrückung von Schwarzen in Südafrika. Die Taliban weisen Kritik wegen Verstössen gegen grundlegende Menschenrechte in der Regel als «Propaganda» zurück.

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