Afghanistan: Mindestens zwölf Tote bei Bombenexplosion
Der Konflikt in Afghanistan trifft zunehmend Unbeteiligte. Auch am Samstag wurden Zivilisten Opfer von Sprengsätzen.

Das Wichtigste in Kürze
- Durch die Explosion versteckter Bomben starben in Afghanistan am Samstag zwölf Menschen.
- Darunter waren auch fünf Kinder, welche auf dem Schulweg starben.
Bei der Explosion versteckter Bomben am Strassenrand sind am Samstag in Afghanistan mindestens zwölf Menschen getötet und 19 verletzt worden. In der Provinz Tachar im Norden des von Afghanistan starben fünf Kinder auf dem Weg in die Schule.
Das teilten Mitglieder des Provinzrates mit. Vier weitere Kinder seien verletzt worden. Sie seien zu Fuss unterwegs gewesen, als der Sprengsatz im Distrikt Darkad detoniert sei.
Taliban in der Gegend stark präsent
In der Gegend sind die islamistischen Taliban stark präsent. Selbstgebaute Bomben werden häufig von Taliban-Kämpfern gelegt, um afghanische Sicherheitskräfte anzugreifen oder Truppenbewegungen zu behindern.
In der östlichen Provinz Paktika wurden sieben Menschen bei einer Bombenexplosion getötet. Vier der Opfer gehörten derselben Familie an, wie der Provinzrat mitteilte. In der nördlichen Provinz Baghlan wurden zudem 15 Zivilisten bei der Explosion eines Sprengsatzes nahe einer Polizeiwache verletzt.

Das teilten die Sicherheitskräfte mit. Erst vor rund zwei Wochen waren bei einem mutmasslichen Anschlag auf eine Moschee in Nangarhar mindestens 62 Menschen getötet. 36 weitere wurden verletzt. In der Provinz sind die Taliban sowie die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aktiv.
Immer mehr Unbeteiligte werden in Afghanistan getötet
Laut der UN-Mission in Afghanistan (Unama) kommen in dem Konflikt immer mehr Unbeteiligte ums Leben. Die Zahl der Verletzten und getöteten Zivilisten stieg im dritten Quartal um 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Mit fast 1200 Getöteten und mehr als 3100 Verletzten wurde danach die höchste Zahl ziviler Opfer innerhalb eines Quartals dokumentiert. Dies seit Beginn der systematischen Aufzeichnung durch die UN im Jahr 2009.
Der starke Anstieg zwischen 1. Juli und 30. September sei vor allem auf mehr Opfer durch Gewaltakte der Taliban zurückzuführen, hiess es kürzlich in einem Unama-Bericht.