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UN-Mission: Rückkehrern droht in Afghanistan Haft und Folter

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Die UN-Mission Unama warnt vor Risiken für unfreiwillig abgeschobene Afghanen unter den Taliban.

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Eingang zu UN-Anlage in Herat. Nach Afghanistan schieben derzeit unter anderem die direkten Nachbarländer Iran und Pakistan ab. (Archivbild) - afp

Unfreiwilligen Rückkehrern kann in Afghanistan der UN-Mission Unama zufolge unter den islamistischen Taliban Haft und Folter drohen. Besonders bedroht seien Journalisten, Aktivisten oder Menschen, die in Verbindung mit der alten, vom Westen gestützten Regierung stünden, heisst es in einem neuen Bericht, den Unama veröffentlichte.

Nach Afghanistan schieben derzeit unter anderem die direkten Nachbarländer Iran und Pakistan ab, in denen in den vergangenen Jahrzehnten Millionen Afghanen Schutz gesucht haben.

Unama warnt in dem Bericht, der auf Interviews mit 49 unfreiwillig nach Afghanistan abgeschobenen Personen im Jahr 2024 basiert, vor einem Risiko für bestimmte Personengruppen. Ehemalige Sicherheitskräfte und Mitarbeiter der alten Regierung berichteten demnach, dass sie seit ihrer unfreiwilligen Rückkehr untertauchen mussten oder aus Angst vor Verfolgung ständig ihren Wohnsitz wechselten.

Gefahr von willkürlichen Festnahmen

Andere sprachen laut Unama von Drohungen, willkürlichen Festnahmen und Folter in Haft. Für Frauen, die unter den Taliban von höherer Bildung und vielen Berufen ausgeschlossen seien, sei die Situation besonders ernst. Eine ehemalige Fernsehreporterin beschrieb die Situation nach ihrer unfreiwilligen Rückkehr demnach als «Hausarrest».

Unama fordert die Staaten dazu auf, Rückführungen von Personen zu unterlassen, bei denen ein reales Risiko schwerer Menschenrechtsverletzungen bestehe. «Niemand sollte in ein Land zurückgeschickt werden, in dem ihm aufgrund seiner Identität oder seiner persönlichen Geschichte Verfolgung droht», sagte UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk.

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