Der Anführer einer Widerstandsfraktion gegen die militant-islamistischen Taliban in Afghanistan will weiter kämpfen. Seit fünf Tagen gibt es Gefechte.
Sicherheitskräfte feuern auf einer Strasse in Herat auf Taliban-Kämpfer (Archivbild). Doch der Widerstand war vergebens - die wichtigsten Regierungseinrichtungen in der Stadt sind verloren. Foto: Hamed Sarfarazi/AP/dpa
Sicherheitskräfte feuern auf einer Strasse in Herat auf Taliban-Kämpfer (Archivbild). Doch der Widerstand war vergebens - die wichtigsten Regierungseinrichtungen in der Stadt sind verloren. Foto: Hamed Sarfarazi/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Widerstandsbewegung in Afghanistan gibt nicht auf.
  • Der Kampf für die Freiheit werde niemals enden, so Achmad Massmud.
  • Seit fünf Tagen liefern sich die Taliban und der Widerstand ein Gefecht in Pandschir.

Der Anführer einer Widerstandsfraktion gegen die militant-islamistischen Taliban in Afghanistan will weiter kämpfen. «Wir werden den Kampf für Gott, Freiheit und Gerechtigkeit niemals aufgeben», teilte Achmad Massud am Samstag auf seiner Facebook-Seite mit.

Seit mittlerweile fünf Tagen gibt es Gefechte zwischen Taliban und Kämpfern der Nationalen Widerstandsfront um Pandschir, die einzige Provinz im Land, die die Taliban bisher nicht kontrollieren.

Kampf um Pandschir-Tal

Ursprünglich hatte es von beiden Seiten geheissen, man wolle die offene Machtfrage durch Verhandlungen lösen. Ein Sprecher der Nationalen Widerstandsfront schrieb diese Woche auf Twitter, die Taliban hätten Massud einen Posten in der künftigen Regierung angeboten und den Schutz seines Eigentums. Dieser habe aber abgelehnt und dies damit begründet, dass er keine persönlichen Interessen verfolge. Von Taliban gab es dazu bisher keine Aussagen.

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Streitkräfte im Kampf gegen die Taliban. (Symbolbild) - Keystone

Die Kämpfe begannen einem Sprecher der Widerstandsfront zufolge am Dienstag mit Taliban-Angriffen auf Kontrollposten am Eingang zum Pandschir-Tal. Zuletzt dürften sich die Gefechte verstärkt haben.

Beide Seiten gaben an, das sie der jeweils anderen Seite heftige Verluste zugefügt hätten. In der Nacht zu Samstag verbreiteten Taliban-Unterstützer auf Twitter Gerüchte, Pandschir sei gefallen und die Führung des Widerstands geflohen.

Gute geografische Lage

Dies dementierte der bisherige Vizepräsident Amrullah Saleh, der selbst in Pandschir sein soll, umgehend. Die Situation sei schwierig, aber «wir haben unser Land verteidigt», sagte er in einer Videonachricht, die der lokale TV-Sender ToloNews auf Twitter teilte. Auch Massud schrieb auf Facebook, das Pandschir-Tal sei «bisher standhaft geblieben».

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Widerstandskämpfer gegen die Taliban im Pandschir-Tal - AFP/Archiv

Pandschir konnte von den Taliban auch während ihrer ersten Herrschaft zwischen 1996 und 2001 nicht erobert werden. Das lag neben dem erbitterten Widerstand der Nordallianz auch an der geografischen Lage – der Eingang zum Tal ist eng und gut zu verteidigen.

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