Nach dem fünften Bootsunglück vor der Küste von Tunesien innert zwei Tagen sucht die Küstenwache nach 34 vermissten Migranten.
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Mitglieder des Zivilschutzes in Tunesien - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor der Küste Tunesiens ist das fünfte Migrantenboot innerhalb von zwei Tagen gesunken.
  • Vier Menschen wurden gerettet – 34 werden noch vermisst.
  • Tunesien gilt für Flüchtlinge von südlich der Sahara als Transitland nach Europa.

Am Freitag ist ein Boot mit Dutzenden Migranten an Bord vor der Küste Tunesiens untergegangen. Bisher konnten vier Menschen gerettet werden – 34 werden noch vermisst. Dies sagte ein Gerichtsvertreter aus der Stadt Sfax gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Weiter heisst es, es sei das fünfte Bootsunglück in dieser Region innerhalb von nur zwei Tagen. Die Küstenwache habe insgesamt sieben Leichen aus dem Wasser gezogen, darunter vier Kinder und ein Baby. Mehr als 80 Menschen wurden gerettet.

Das Hilfsprojekt Alarm Phone berichtete am Samstag, dass in vergangenen Tagen rund 20 Boote aus Tunesien gestartet seien. «Wir können die Mehrheit der Boote nicht erreichen. Deswegen versuchen wir herauszufinden, welche angekommen sind, abgefangen wurden oder gekentert sind», teilte das Projekt bei Twitter mit.

Viele Migranten nutzen Tunesien als Transitland

Viele Migranten versuchen die lebensgefährliche Überfahrt in oft seeuntauglichen Booten nach Europa von Tunesien aus. Es gilt als Transitland, etwa für Migranten aus Ländern südlich der Sahara. Es sind aber auch Tunesier unter den vielen Menschen, die eine Überfahrt nach Italien wagen.

Viele Migranten wollen Tunesien verlassen, seit Präsident Kais Saied im Februar ein härteres Vorgehen gegen Migranten forderte. Er hat ihnen vorgeworfen, Gewalt und Kriminalität ins Land zu bringen. Seitdem nahmen auch Anfeindungen und rassistische Übergriffe gegen Migranten zu.

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