Die Kämpfe in Afghanistan verleiten die Menschen zur Flucht. Seit Anfang Jahr seien es gemäss Uno rund 300'000 Kriegsvertriebene.
Soldaten der Bundeswehr hören im Feldlager in Kundus.
Insbesondere die Gefechte in Gasni vertreiben die Menschen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • 301'000 Binnenflüchtlinge verzeichnet die Uno in Afghanistan.
  • Ein Grossteil flüchtet aus der umkämpften Provinz Gasni.

In Afghanistan sind seit Jahresbeginn mehr als 301'000 Menschen innerhalb des Landes vor Kämpfen und Gefechten aus ihren Dörfern und Städten geflohen. Das geht aus einem heute Dienstag veröffentlichten Bericht der Uno-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) hervor. Demnach sind allein in der vergangenen Woche mehr als 19'500 Menschen heimatlos geworden – vor allem wegen Gefechten in der zentralen Provinz Gasni.

In dem Bericht heisst es zudem, dass von humanitären Organisationen in Afghanistan immer öfter illegale Steuern verlangt würden. Es gebe «zunehmend Anzeichen dafür, dass Forderungen von nicht-staatlichen bewaffneten Gruppen in verschiedenen Landesteilen stärker formalisiert werden», heisst es in dem Bericht. Solche Forderungen würden gegen humanitäre Prinzipien verstossen und Verzögerungen bei lebensrettenden Hilfeleistungen verursachen. Die grösste Aufständischen-Gruppe des Landes sind die radikalislamischen Taliban.

Im gesamten vergangenen Jahr hatten die Uno rund 450'000 Kriegsbinnenflüchtlinge registriert. Ob alle im Vorjahr als vertrieben registrierten Menschen weiter ohne Heimat sind, ist nach Angaben der Uno unter anderem wegen des mangelnden Zugangs zu vielen umkämpften Provinzen schwer festzustellen. 

Neben den Flüchtlingen, die innerhalb des Landes vor Kämpfen flohen, sind mehr als 200'000 Afghanen aufgrund der schweren Dürre in Westafghanistan als Binnenflüchtlinge registriert. Afghanistan hat geschätzt 30 Millionen Einwohner.

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