1,5 Millionen Kinder arbeiten im Kakaoanbau
Kinderarbeit im Kakaoanbau bleibt ein ungelöstes Problem, trotz jahrzehntelanger Bemühungen und aktueller Rekordpreise.

Das Wichtigste in Kürze
- Noch immer arbeiten 1,5 Millionen Kinder weltweit im Kakaoanbau.
- Dies trotz Rekordpreisen am Weltmarkt und zertifizierter Programme.
- Das Problem: Die Ursachen der Armut in den Anbaugebieten wird nicht angegangen.
Trotz jahrzehntelanger Programme gegen Kinderarbeit sind im Kakaoanbau weiterhin 1,5 Millionen Kinder gefährlichen Bedingungen ausgesetzt.
Dies vor allem in Ghana und Côte d'Ivoire. Das geht aus dem neusten Kakao-Barometer des Voice-Netzwerks und der Entwicklungsorganisation Solidaridad hervor.
Die Autoren führen dies auf systematische Versäumnisse zurück: Zwar hätten Unternehmen und Zertifizierer Programme wie Schulungen oder Prämienmodelle eingeführt.
Doch diese setzten vor allem auf Kontrolle und Symptombekämpfung, statt die Ursachen der Armut anzugehen.
Existenzkrise bei Kakaobauern trotz Rekordpreisen für Schokolade
Laut dem Bericht profitieren die meisten Kakaobauern nicht von den aktuellen Rekordpreisen am Weltmarkt. «Solange die Bauern kein existenzsicherndes Einkommen erzielen, bleibt Kinderarbeit für viele Familien eine Überlebensstrategie», heisst es im Bericht.
Die Einkommenslücke liege derzeit bei über 3000 Dollar pro Jahr. Die Studienautoren fordern darum bindende Mindestpreise und mehr Transparenz in den Lieferketten. Andernfalls drohe die Situation sich weiter zu verschärfen.