Zahlreiche Menschen nehmen in Houston Abschied von George Floyd
Einen Tag vor seiner Beisetzung haben zahlreiche Menschen Abschied von dem bei einem brutalen Polizeieinsatz getöteten Afroamerikaner George Floyd genommen.

Das Wichtigste in Kürze
- Präsidentschaftskandidat Biden trifft Angehörige von getötetem Schwarzen.
Hunderte Menschen kamen am Montag in der texanischen Grossstadt Houston in die Kirche Fountain of Praise, in der Floyds geöffneter Sarg aufgebahrt war. Viele Trauernde gingen kurz auf die Knie, bekreuzigten sich oder senkten den Kopf im stillen Gebet.
Vor der Kirche bildete sich eine lange Schlange. Wegen der Coronavirus-Pandemie war das Tragen von Schutzmasken Pflicht.
Derweil traf der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, Joe Biden, in Houston Floyds Angehörige. Der frühere Vizepräsident habe sich für das Treffen mehr als eine Stunde Zeit genommen, schrieb der Anwalt der Familie, Benjamin Crump, im Kurzbotschaftendienst Twitter. «Er hat zugehört, ihren Schmerz gehört und ihren Kummer geteilt. Dieses Mitgefühl hat dieser trauernden Familie sehr viel bedeutet.»
Der in Houston aufgewachsene Floyd wird am Dienstag in einer privaten Zeremonie beigesetzt. Er wird in Houston an der Seite seiner verstorbenen Mutter bestattet. Biden, der bei schwarzen Wählern grossen Rückhalt geniesst, wird sich in einer Videobotschaft an die Trauernden wenden.
Floyds gewaltsamer Tod vor zwei Wochen hat zu landesweiten Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus geführt. Ein weisser Polizist hatte dem auf dem Boden liegenden 46-Jährigen nach seiner Festnahme in der Grossstadt Minneapolis fast neun Minuten lang das Knie in den Nacken gedrückt, obwohl Floyd wiederholt klagte, er bekomme keine Luft.