Wirtschaftsprüfer kappen Beziehung zu Trump – Zweifel am Vermögen
Donald Trumps langjährige Wirtschaftsprüfer haben dem ehemaligen US-Präsidenten das Ende der Geschäftsbeziehung angekündigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Langjährige Wirtschaftsprüfer beenden das Geschäftsverhältnis zu Donald Trump.
- Sie bezeichnen die Jahresabschlüsse als «nicht mehr zuverlässig».
Langjährige Wirtschaftsprüfer verlassen Donald Trump. Sie erklärten, dass die Jahresabschlüsse der Trump Organization über fast ein gesamtes Jahrzehnt unzuverlässig sind. Dies geht aus Gerichtsdokumenten vom Montag hervor.
Wirtschaftsprüfer entdeckten Beweise für Betrug
Die Generalstaatsanwältin des Bundesstaates New York, Letitia James, hatte das Schreiben der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mazars vor Gericht enthüllt. Damit wollte sie die Richter dazu bringen, Trump zu einer Aussage in dem Ermittlungsverfahren wegen Steuerhinterziehung zu zwingen.

James hatte vergangenen Monat bekanntgegeben, dass ihr Team Beweise für Betrug entdeckt habe. Einschliesslich betrügerischer Bewertung von Vermögenswerten, bei Trumps Familienunternehmen. Dies veranlasste Mazars, die Zusammenarbeit mit Trump zu beenden.
Jährliche Bilanzen «nicht mehr zuverlässig»
Dazu erklärten die Wirtschaftsprüfer, dass Trumps Buchführung von dem Wirtschaftsjahr, das am 30. Juni 2011 endete, bis zum Wirtschaftsjahr, das am 30. Juni 2020 endete, «nicht mehr als zuverlässig angesehen werden sollte». Laut eigenen Angaben hätten sowohl interne Untersuchungen als auch «externe Quellen» zu der Schlussfolgerung geführt.
«Wir sind nicht zu dem Schluss gekommen, dass die verschiedenen Abschlüsse als Ganzes wesentliche Unstimmigkeiten enthalten. Aber wir sind der Ansicht, dass unser Rat an Sie, sich nicht länger auf diese Abschlüsse zu verlassen, angemessen ist». Dies hiess es in dem Schreiben von Mazars an Trump. Auch eine weitere Zusammenarbeit wurde ausgeschlossen.
Wollte Trump günstige Kredite erschleichen?
Die Finanzunterlagen stehen im Mittelpunkt zweier Ermittlungsverfahren der US-Justiz. Sowohl die Generalstaatsanwältin von New York als auch die Staatsanwaltschaft von Manhattan gehen der Sache nach. Die Frage ist, ob die Trump Organization Vermögenswerte überbewertet hatte, um günstige Kredite zu erschleichen.
Anschliessend soll das Familienunternehmen laut James die Werte unterbewertet haben, um Steuern zu sparen. Trump hat beide Untersuchungen als politisch motiviert zurückgewiesen.

Der Ex-Präsident hatte sich auch mit Händen und Füssen gegen die Vorlage seiner Steuerunterlagen vor Gericht gewehrt. Letztlich unterlag er jedoch vor einem Jahr vor dem Obersten Gerichtshof.
Die Trump Organization erklärte am Montagabend, sie «enttäuscht» über die Entscheidung von Mazars, die Beziehungen zu beenden. Das Schreiben der Wirtschaftsprüfer «bestätigt, dass die Bianzen von Mazars keine wesentlichen Diskrepanzen enthalten. Dies, nachdem eine nachträglichen Überprüfung aller früheren Bilanzen in Übereinstimmung mit allen anwendbaren Rechnungslegungsstandards und -grundsätzen durchgeführt wurde». Die Untersuchungen der Justiz seien daher «gegenstandslos».