Das Verhältnis zwischen den USA und Saudi-Arabien ist durch die Förderkürzung der Erdöl-Allianz Opec+ belastet. Die Beziehung soll nun neu bewertet werden.
Joe Biden
Joe Biden, Präsident der USA, spricht in einem IBM-Werk. Foto: Andrew Harnik/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Andrew Harnik
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Weisse Haus will die Beziehung zu Saudi-Arabien neu bewerten.
  • Grund dafür ist die Erdöl-Allianz Opec+, die das Verhältnis der beiden Länder belastet.

Die Förderkürzung der Erdöl-Allianz Opec+ belastet das Verhältnis zwischen den USA und Saudi-Arabien. Das Weisse Haus signalisierte am Dienstag die Bereitschaft, die Beziehungen zu dem langjährigen Verbündeten neu zu bewerten.

US-Senatoren aus Bidens Demokratischer Partei hatten zuvor die weitgehende Einstellung der militärischen Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien gefordert. Denn unterstütze Land mit der Zustimmung zur Förderkürzung Russland in dem Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Verhältnis auf Prüfstand stellen

US-Präsident Joe Biden habe betont, dass das Verhältnis zu Saudi-Arabien im Lichte der Förderentscheidung auf den Prüfstand gestellt werden müsse. Das sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, dem Nachrichtensender CNN. «Und er ist bereit, mit dem Kongress zu arbeiten, um nachzudenken, wie diese Beziehungen in Zukunft aussehen sollten», sagte er. Biden wolle diese Gespräche unverzüglich beginnen.

Saudi Arabien
Saudi-Arabiens Kronprinz - AFP/Archiv

Der demokratische Senator Bob Menendez forderte am Vortag, die militärische Kooperation mit Saudi-Arabien einschliesslich der Waffenlieferungen weitgehend einzufrieren. Sein Kollege Dick Durbin äusserte sich bei CNN ähnlich: «Ich sehe keinen Grund, ihnen Waffen zu geben», wenn sie sich als Verbündete von Kremlchef Wladimir Putin verhielten. Die Demokraten halten zurzeit eine knappe Mehrheit im Repräsentantenhaus und im Senat. Im November stehen Parlamentswahlen an.

In der Öl-Allianz ist Saudi-Arabien ein wichtiges Mitglied ist. Diese hatte am Mittwoch vergangener Woche angekündigt, von November an zwei Millionen Barrel (je 159 Liter) täglich weniger Öl zu fördern. Es ist die umfassendste Verringerung der Ölproduktion seit langem. Die USA hatten dagegen seit Monaten von der Opec+ ein Aufdrehen des Ölhahns gefordert - auch im Interesse der Weltwirtschaft.

Biden war im Juli nach Saudi-Arabien gereist und hatte dafür in den USA Kritik einstecken müssen. Ihm wurde unter anderem vorgeworfen, über Menschenrechtsverletzungen Saudi-Arabiens hinwegzusehen, um Erdöl- und Benzinpreis zu drücken.

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