USA wollen Konsulat in Westsahara eröffnen
Die US-Regierung beginnt im völkerrechtlich umstrittenen Gebiet der Westsahara mit der Eröffnung eines Konsulats.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Westsahara ist eine dünn besiedelte Wüstenregion an der nordafrikanischen Atlantikküste.
Die US-Regierung beginnt im völkerrechtlich umstrittenen Gebiet der Westsahara mit der Eröffnung eines Konsulats. Zunächst werde es dort mit sofortiger Wirkung eine virtuelle diplomatische Vertretung geben, erklärte US-Aussenminister Mike Pompeo am Donnerstag über Twitter.
Die US-Regierung hatte jüngst im Gegenzug für eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel Marokkos Hoheitsanspruch über das Gebiet der Westsahara anerkannt.
Die Westsahara ist eine dünn besiedelte Wüstenregion an der nordafrikanischen Atlantikküste.
Dort leben rund 580 000 Menschen auf einer Fläche, die etwa der Grösse Italiens entspricht. Marokko war dort einmarschiert und kontrolliert grosse Teile des Gebiets, was international aber nicht anerkannt wird. Die Ankündigung des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump, Marokkos Anspruch auf das Gebiet anzuerkennen, war daher sehr umstritten.
Die von Algerien unterstützte Befreiungsbewegung Polisario strebt in der Westsahara seit Jahrzehnten nach Unabhängigkeit. Marokko möchte der Region aber nur Autonomie zugestehen. In der Westsahara gilt seit 1991 ein Waffenstillstand, der von einer UN-Mission (Minurso) überwacht wird. Das Gebiet hat grosse Phosphatvorkommen und vor der Küste reiche Fischgründe sowie womöglich Öl.
Mit der Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zu Israel Anfang Dezember folgte das Königreich Marokko den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain und dem Sudan. Die Staaten mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung hatten sich unter Vermittlung der US-Regierung zu diesem Schritt entschieden.
