Die Regierung von US-Präsident Donald Trump steuert auf eine deutliche Lockerung der Umweltauflagen für Autos zu.
Andrew Wheeler (l.), Administrator der US-Umwelstbehörde und Verkehrsministerin Elaine Chao (r.) argumentieren für die Lockerung der Fahrzeug-Umweltauflagen.
Andrew Wheeler (l.), Administrator der US-Umwelstbehörde und Verkehrsministerin Elaine Chao (r.) argumentieren für die Lockerung der Fahrzeug-Umweltauflagen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Umwelts- und Verkehrsicherheitsbehörden wollen die Umweltauflagen für Autos senken.
  • Die festgelegten Standards machen die Autos zu teuer um gekauft zu werden.

Die Umweltbehörde EPA und die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA veröffentlichten am Donnerstag Pläne, wonach die unter dem früheren Präsidenten Barack Obama eingeführten Auto-Standards für Spritverbrauch und Emissionen deutlich zurückgeschraubt werden sollen. Diese Normen seien für den Zeitraum nach 2020 «nicht mehr angemessen und vernünftig».

Die Behörden argumentieren, die von der Vorgängerregierung als Klimaschutzmassnahmen festgelegten Standards machten die Fahrzeuge zu teuer und hielten viele Verbraucher folglich vom Kauf dieser Modelle ab. Sie schlagen deshalb vor, dass die Umweltnormen für Pkw und leichte Lkw bis zum Jahr 2026 auf dem von der früheren Regierung vorgesehenen Standard für das Jahr 2020 eingefroren werden.

Dies bedeutet, dass bis 2026 für neue Modelle die Vorgabe eines Spritverbrauchs von einer Gallone pro 37 Meilen gelten soll. Dies entspricht etwa 6,3 Liter pro 100 Kilometer. Die bisherigen Effizienzstandards sehen hingegen vor, dass bis 2025 der Verbrauch auf 4,3 Liter pro 100 Kilometer zu sinken hat. Bei diesen Werten sind die unterschiedlichen Normen für Pkw und leichte Lkw zu einer Durchschnittszahl zusammengerechnet.

Regelung soll auch die Zahl der Verkehrstoten senken

EPA und NHTSA rechneten jetzt vor, dass die Regeln aus der Obama-Zeit die Kosten für einen Neuwagen um durchschnittlich 2326 Schweizer Franken erhöhten. Sie argumentieren auch, die Absenkung der Umweltstandards werde die Zahl der Verkehrstoten deutlich senken, da sich dann mehr Verbraucher neue und sicherere Wagen leisten könnten.

Der Anfang Juli wegen diverser Skandale zurückgetretene EPA-Chef Scott Pruitt hatte die Lockerung der Auto-Standards bereits im April in Aussicht gestellt, damals aber noch keine konkreten Pläne vorgestellt. Die neuen Standards sind aber auch jetzt noch nicht beschlossene Sache. In den nächsten Wochen werden die Behörden dazu Kommentare einholen und Anhörungen abhalten.

Kampf um Auto-Normen längst begonnen

Der juristische Kampf um die neuen Auto-Normen hat allerdings längst begonnen, bereits im Mai reichte der Bundesstaat Kalifornien dagegen Klage ein. «Kalifornien wird diese Dummheit auf jedem vorstellbaren und möglichen Weg bekämpfen», erklärte Gouverneur Jerry Brown am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter zu den jetzt von den Bundesbehörden präzisierten Planungen.

Die Pläne der Trump-Regierung zielen auch auf die Aushebelung einer Sonderregelung für Kalifornien ab. Sie erlaubt es dem bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat bislang, für sich selbst striktere Effizienzstandards für Autos festzusetzen als die landesweit geltenden Vorgaben.

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