In den USA sind weite Teile von einer bedrohlichen Kältewelle betroffen. Innert fünf Minuten drohen Erfrierungen auf der ungeschützten Haut, warnen Behörden.
Ein Pier in Chicago.
In Chicago warnen Wettervorhersagen von bis zu minus 32 Grad Celsius. In den USA müssen sich Millionen Menschen auf extreme Kälte einstellen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA werden in nächster Zeit von einer rekordverdächtigen Kältewelle erfasst.
  • Die extremen Temperaturen forderten bereits zwei Tote.

Millionen Menschen im Mittleren Westen der USA müssen sich auf eine extreme Kältewelle mit Temperaturen von minus 34 Grad Celsius und darunter einstellen. Der Nationale Wetterdienst (NWS) warnte am Dienstag (Ortszeit) vor «lebensbedrohlichen, arktischen Winden» und gefühlten Temperaturen um die minus 45 Grad Celsius.

«Dies sind sehr gefährliche Bedingungen, die in weniger als fünf Minuten zu Erfrierungen auf ungeschützter Haut führen können», twitterte das NWS-Büro in Minneapolis.

Polarwirbel sorgt für Kältewelle

Rund 212 Millionen Einwohner müssten bis Donnerstag mit Werten unterhalb des Gefrierpunktes rechnen, hiess es. Verantwortlich für die «arktische Kälte» ist der sogenannte Polarwirbel, ein Band kalter Westwinde, das normalerweise über dem Nordpol kreist.

Wird der Wirbel geschwächt, kann die Luft in niedrigere Breiten entweichen. Zum Mittleren Westen der USA werden Illinois, Indiana, Iowa, Kansas, Michigan, Minnesota, Missouri, Nebraska, North Dakota, Ohio, South Dakota und Wisconsin gezählt.

2700 Flüge gestrichen

Bis heute Mittwoch seien wegen der Kälte auf diversen Flughäfen mehr als 2700 Flüge gestrichen worden, berichtete der Sender CNN. Besonders betroffen sei Chicago. Die Millionenmetropole im Bundesstaat Illinois wurde als «Epizentrum» der Kältewelle beschrieben – es werden dort Rekordwerte von minus 32 Grad Celsius erwartet.

Angesichts des brutalen Frosts müssen selbst die wettergeprüften Zusteller des US-Postdienstes vielerorts kapitulieren. Der USPS teilte mit, der Dienst werde in Iowa, Minnesota sowie in Teilen Wisconsins und Illinois' eingestellt. In vielen Bundesstaaten bleiben zudem Schulen und manche Universitäten geschlossen.

Mindestens zwei Todesfälle

Mindestens zwei Todesfälle werden der extremen Kälte zugeschrieben: In Milwaukee wurde am Dienstag ein 55-Jähriger tot aufgefunden, der zuvor vor seiner Garage Schnee weggeschaufelt hatte, wie CNN berichtete.

In Rochester (US-Bundesstaat Minnesota) sei am Sonntag ein 22-Jähriger gestorben. Der Mann habe keine Schlüssel dabeigehabt und sei daher nicht in das Haus gekommen.

Die gefühlten Temperaturen – in den USA spricht man von «Windchill»-Werten – liegen oft deutlich tiefer. Schon am Dienstagmorgen wurden laut NWS im US-Bundesstaat Maine Werte von bis zu minus 49 Grad Celsius errechnet. Der «Windchill-Effekt» beschreibt die Abkühlung der Haut bei erhöhter Windgeschwindigkeit.

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