US-Inflation zieht weiter an – «Fed nicht unter Handlungsdruck»
Im September stiegen in den USA die Verbraucherpreise um 1,4%t im Vergleich zum August. Die Arbeitslosigkeit dürfte sich dämpfend auf die Teuerung auswirken.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum August um 1,4 Prozent.
- Beim Ansteuern ihres Inflationsziels eröffnet Fed ein Strategiewechsel neuen Spielraum.
- Die Teuerung könnte aber durch die steigende Arbeitslosigkeit geschwächt werden.
Die Inflation in den USA ist weiter auf dem Vormarsch. Die Verbraucherpreise kletterten im September um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Im August lag die Teuerungsrate bei 1,3 Prozent und im Juli bei 1,0 Prozent. Von Reuters befragte Experten hatten mit diesem Anstieg gerechnet.
Strategiewechsel lässt mehr Spielraum beim Erreichen des Inflationsziels
Die US-Notenbank Federal Reserve achtet besonders auf Preisveränderungen bei privaten Verbraucherausgaben, wobei Energie- und Nahrungsmittelkosten ausgeklammert werden. Diese Rate lag im August bei 1,6 Prozent. Die Daten für September werden erst Ende des Monats veröffentlicht.
Die Fed hat jüngst einen Strategieschwenk vollzogen, der ihr mehr Spielraum beim Ansteuern ihres Inflationsziels eröffnet. Demnach kann sie die Teuerungsrate für einen längeren Zeitraum über der Zwei-Prozent-Marke halten. Dies, wenn sie zuvor geraume Zeit darunter geblieben ist.
Arbeitslosigkeit könnte Teuerung dämpfen
Ökonom Patrick Boldt von der Helaba bezeichnet das derzeitige Inflationsniveau als moderat. Die Arbeitslosigkeit dürfte sich seiner Ansicht nach aufgrund der Coronakrise in den kommenden Monaten noch dämpfend auf die Teuerung auswirken. «Mittelfristig könnte der inflationäre Druck aufgrund der expansiven Geld- und Fiskalpolitik jedoch zunehmen. Durch die heutigen Zahlen wird sich die Fed aber nicht unter Handlungsdruck gesetzt sehen.»