Die US-Eliteuniversität Princeton University will den Namen des ehemaligen Präsidenten Woodrow Wilson von seinem Institut für Politikwissenschaft entfernen.
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Blick auf die Woodrow Wilson School of Public and International Affairs an der Princeton University. Infolge der jüngsten Debatte um Rassismus in den USA hat die Elite-Universität Princeton ihr bislang nach dem früheren US-Präsidenten Woodrow Wilson benanntes Politik-Institut umbenannt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schritt mit «rassistischer Politik» des früheren US-Präsidenten begründet.

Die Eliteuni Princeton University in den Vereinigten Staaten will den Namen des ehemaligen Präsidenten Woodrow Wilson entfernen. Dies bei seinem Institut für Politikwissenschaft.

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Der Campus der Princeton University im Februar. - AFP

Wilson sei aufgrund seiner «rassistischen Politik und seiner rassistischen Einstellungen» ein «unangemessener» Namensgeber. Insbesondere für ein Institut. dessen Lehrende, Studierende und Ehemalige sich entschlossen dem Kampf gegen den Rassismus widmen sollten. So erklärte die Universität am Samstag den Schritt.

Völkerbund auf Initiative von Wilson

Wilson stand von 1913 bis 1921 an der Spitze der USA. Auf seine Initiative geht die Gründung des Völkerbunds, des Vorgängers der Vereinten Nationen, zurück. Im Ausland steht er zudem für das Ende des Isolationismus der USA.

Friedensvertrag von Versailles
Die alliierten Unterzeichner des Friedensvertrag von Versailles am 28. Juni 1919: David Lloyd George (Grossbritannien), Orlando (Italien), Georges Clemenceau (Frankreich) und Thomas Woodrow Wilson (USA) (von links). - Keystone

Innenpolitisch unterstützte er die Rassentrennung in den Südstaaten. Er liess es zu, dass in den Ministerien in Washington schwarze und weisse Mitarbeiter getrennt wurden. Wilson habe nach Jahrzehnten der Rassenintegration für die erneute Rassentrennung im öffentlichen Dienst gesorgt. Damit habe er «Amerika in seinem Streben nach Gerechtigkeit» wieder zurückgeworfen, erklärte Princeton-Präsident Christopher Eisgruber.

Princeton University stellt sich Rassismus-Frage

Der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz am 25. Mai hatte nicht nur landesweite Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus ausgelöst. Viele Menschen stellen sich auch die Frage nach den Hintergründen für den systemischen Rassismus. Demonstranten griffen wiederholt Denkmäler historischer Figuren an, die mit dem Erbe von Sklaverei und rassistischer Diskriminierung in Verbindung stehen.

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