Die Einnahmen im Detailhandel in den USA sind im Vergleich zum Juli um 1,1 Prozent gesunken. Vorhersagen gingen nur von einer Senkung von 0,3 Prozent aus.
Die US-Detailhandelskette Walmart profitierte von der gestiegenen Nachfrage während der Coronakrise. (Archivbild)
Die US-Detailhandelskette Walmart profitierte von der gestiegenen Nachfrage während der Coronakrise. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/ETIENNE LAURENT
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Detailhandel in den USA ist im Vergleich zum Juli um 1,1 Prozent zurückgegangen.
  • Der von der Branche erhoffte Konsumboom scheint nicht einzutreffen.

Die US-Detailhändler haben im Juli überraschend viel Umsatz verloren. Die Einnahmen schrumpften um 1,1 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Dienstag mitteilte.

Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Minus von 0,3 Prozent gerechnet. Im Juni war der Umsatz noch um 0,7 Prozent gestiegen. Besonders für Fahrzeuge, Bekleidung und Sportartikel gaben die Amerikaner diesmal weniger Geld aus.

«Obwohl die Nachfrage nach wie vor stark bleibt, sind die Fahrzeugverkäufe in den vergangenen Monaten weiter zurückgegangen». Das sagte Ökonom Sam Bullard vom Finanzinstitut Wells Fargo. Ein Grund dafür sei die Knappheit an Mikrochips, weshalb die Autobauer nicht genügend produzieren könnten.

Aussicht auf einen lange währenden Konsumboom ist getrübt

Die Aussichten für einen lange währenden Konsumboom nach dem Ende vieler Corona-Restriktionen haben sich im August eingetrübt: Wegen stark steigender Preise brach die Stimmung der US-Konsumenten so deutlich ein wie seit Dezember 2011 nicht mehr. So ermittelte die Universität Michigan in ihrer monatlichen Umfrage.

Die Inflation in den USA ist wie in vielen anderen Regionen der Welt zuletzt kräftig gestiegen. Etwa wegen Lieferengpässen und als Folge der Corona-Krise. Waren und Dienstleistungen kosteten im Juli 5,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Einen ähnlich hohen Wert gab es zuletzt im August 2008.

Die US-Notenbank (Fed) unterstützt die von der Corona-Krise getroffene Wirtschaft mit monatlichen Geldspritzen von 120 Milliarden Dollar. Sie will daran so lange festhalten, bis wesentliche Fortschritte auf dem Weg zu Preisstabilität und Vollbeschäftigung erreicht sind. Angesichts der kräftig anziehenden Wirtschaft und rasant steigender Verbraucherpreise bereitet sich die Fed auf eine schrittweise Abkehr vom Krisen-Modus vor.

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