In Baltimore, in den USA, ist es zu einem schweren Unfall gekommen. Ein Schiff soll eine Brücke gerammt haben – diese stürzte ein.
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Eine Brücke bricht auseinander. - X / @BNONews

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Containerschiff ist in den USA mit einer Brücke kollidiert.
  • In der Folge stürzte diese ein – mehrere Autos fielen ins Wasser.
  • Mehrere Menschen werden gesucht.
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Horror-Aufnahmen aus den USA: In Baltimore, im Staat Maryland, ist eine Brücke eingestürzt. Berichten zufolge sollen mehrere Autos ins Wasser gestürzt sein.

Gegen 1.30 Uhr seien erste Notrufe eingegangen, berichteten die «New York Times» und der Sender «CBS News» unter Berufung auf die Küstenwache und die Feuerwehr.

Verantwortlich für den Einsturz soll ein Containerschiff sein. Dieses krachte in die Brücke, fing Feuer und sank dann selbst. Ein Video, das in den sozialen Medien kursiert, zeigt den Moment des Unfalls.

Wie später bekannt wurde, setzte das Schiff vor dem Unfall noch einen Notruf ab. Die Crew soll gefunkt haben: «Eine Kollision mit der Brücke ist möglich.» Nach der Ausfahr aus dem Hafen seien zudem die Antriebssysteme ausgefallen. Auch der Strom habe nicht mehr funktioniert.

Das Schiff war laut «New York Times» unter der Flagge Singapurs unterwegs. Es war demnach auf dem Weg nach Sri Lanka.

Fünf Fahrzeuge unter Wasser entdeckt

Nach Informationen des Senders «CBS» befinden sich mehrere Menschen im Wasser. Die Rettungsarbeiten seien im Gange, ein Tauch-Team sei vor Ort. Wie viele Fahrzeuge sich zum Zeitpunkt des Einsturzes auf der Brücke befunden hatten, war demnach zunächst unklar. Berichte über Tote oder Verletzte gab es zunächst nicht.

Später teilten die Behörden mit: Nach dem Brückeneinsturz sind zwei Menschen aus dem Wasser gerettet worden. Eine Person sei in ernstem Zustand in ein Krankenhaus gebracht worden, sagte der Feuerwehrchef von Baltimore, James Wallace, auf einer Pressekonferenz.

Reuters berichtete am Nachmittag fälschlicherweise, dass er an seinen schweren Verletzungen erlegen sei. Mittlerweile hat die Nachrichtenagentur den entsprechenden Bericht allerdings korrigiert. Es sei eine Aussage von Paul Wiedefeld, dem Verkehrsminister Marylands, falsch interpretiert worden.

Die andere Person hat medizinische Hilfe abgelehnt.

Weiter konnten die Behörden drei Autos, einen Zementlaster und ein weiteres Fahrzeug entdecken. Dank der Hilfe von Infrarot- und Sonartechnik, sagt Wallace.

Weiterhin sechs Personen vermisst

Sechs Personen werden derzeit weiterhin vermisst. Die Zahl sei vorläufig und könne noch steigen, hiess es. Es handle sich um einen «sehr grossen Vorfall». Berichten, wonach sich zum Zeitpunkt der Kollision Arbeiter auf der Brücke befunden hatten, werde nachgegangen, sagte Wallace weiter.

Das Wasser ist demnach eiskalt. Ein Reporter berichtet, dass es lediglich ein ein- bis dreistündiges Fenster gebe, wo Menschen bei solchen Wassertemperaturen überleben können.

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Die Francis Scott Key Bridge wurde von einem Schiff getroffen. - keystone

Die Aussentemperatur fühle sich wie minus ein Grad Celsius oder weniger an, das Wasser sei sicher noch kälter, erklärte die Feuerwehr. «Das kann eine Sorge und ein Risiko für unsere Taucher darstellen.»

Er mache sich keine Hoffnungen für die Menschen, die ins Wasser gestürzt sein könnten, sagte ein Trucker, der die Brücke regelmässig passiert, dem Sender «CBS News». Das Wasser im Hafen sei um diese Jahreszeit so unfassbar kalt. «Das ist wie bei der Titanic.» Eine «CBS»-Reporterin vor Ort sagte, die Brücke sei «im Prinzip komplett verschwunden».

«Keine Anzeichen einer schändlichen Absicht»

Das Weisse Haus beobachte die Entwicklungen an der Brücke «genau», so ein Beamter, der unter der Bedingung der Anonymität mit der «Washington Post» sprach. Auch besteht enger Kontakt zu dem Gouverneur von Maryland, Wes Moore, und dem Bürgermeister von Baltimore, Brandon Scott. Bisher wurden «keine Anzeichen einer schändlichen Absicht» gesehen.

So sagte auch Worley, dass derzeit «absolut keine Hinweise» darauf vorlägen, dass das Schiff die Brücke absichtlich gerammt habe.

Schiffsbesatzung ist wohlauf

Immerhin: Die Besatzung des Schiffs, das einen der Stützpfeiler gerammt hatte, ist nach Angaben der Eigentümer wohlauf.

Es gebe keine Verletzten auf dem Schiff, hiess es am Dienstagmorgen (Ortszeit) in einer Mitteilung, die der «New York Times» vorlag. Die Eigentümer bestätigten demnach den Vorfall. Das Schiff mit dem Namen «Dali» habe einen der Brückenpfeiler gegen 1.30 Uhr gerammt, die Ursache der Kollision müsse noch ermittelt werden.

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Die Francis Scott Key Bridge in Baltimore, Maryland. (Archivbild) - keystone

Baltimores Bürgermeister Brandon Scott teilte auf X (vormals Twitter) mit, er habe Kenntnis vom Vorfall an der Key-Brücke: «Noteinsatzkräfte sind vor Ort und die Rettungsarbeiten laufen.»

Zum Zeitpunkt des Einsturzes befand sich auch ein grosser Sattelschlepper auf der Brücke. Dadurch soll viel Diesel ins Wasser gelangt sein. Das sagt die Feuerwehr gegenüber «CBS News».

Bei der betroffenen Brücke handelt es sich um die Francis Scott Key Bridge. Diese führt über den Hafen der Metropole im Nordosten der USA. Sie ist nach Angaben der Verkehrsbehörde Maryland mehr als 2,5 Kilometer lang und hat vier Fahrspuren.

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