Der Nahostkonflikt beeinträchtigt die Handelsrouten. Aktuell fahren täglich etwa 40 Containerschiffe durch das Rote Meer.
Die «Rubymar» wurde Anfang März mutmasslich von Huthi-Rebellen versenkt. (Archivbild)
Die «Rubymar» wurde Anfang März mutmasslich von Huthi-Rebellen versenkt. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/Yemeni Al-Joumhouriya TV HANDOUT

Die Zahl der Containerschiffe im Roten Meer ist weit von ihrer üblichen Grösse entfernt, war zwischenzeitlich aber wieder gestiegen. Dann eskalierte der Nahostkonflikt.

Gegenwärtig fahren täglich noch etwa 40 Containerschiffe durch das Rote Meer, im vergangenen Jahr waren es durchschnittlich deutlich mehr als 100 Schiffe, wie das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) am Montag in seinem Trade Indicator mitteilte. Nachdem die Zahl der Schiffe zwischenzeitlich wieder auf rund 50 gestiegen sei, liege sie nun wieder nahe am Tiefpunkt von Mitte Januar.

Folgen mildern sich ab

Die Folgen für die Häfen an der Nordsee mildern sich aber nach Einschätzung des Instituts ab. Legten im Dezember vergangenen und im Januar dieses Jahres nach Angaben des Instituts noch rund 25 Prozent weniger Schiffe in Hamburg, Bremerhaven, aber auch in Rotterdam und Antwerpen an, habe sich diese Lücke im Februar auf rund 15 Prozent reduziert.

Auch die Frachtraten für den Transport eines Standardcontainers von China nach Nordeuropa stabilisierten sich. Seit ihrem Höhepunkt Mitte Januar mit 6000 US-Dollar pro Container sei der Spotpreis kontinuierlich auf derzeit rund 4500 US-Dollar gesunken.

Zahl der Containerschiffe um 0,3 Prozent gestiegen

Wegen des Umwegs setzen die Reedereien nach Einschätzung des Instituts inzwischen wohl auch mehr Schiffe ein, um die enge Hafentaktung gewährleisten zu können. So sei die Zahl der Containerschiffe, die täglich auf See unterwegs sind, von Januar auf Februar leicht um 0,3 Prozent gestiegen und liege derzeit bei rund 5450 Schiffen.

Mit dem Beschuss von Schiffen im Roten Meer wollen die militant-islamistischen Huthi ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen, die auf das Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober folgten.

Angesichts der Gefahren meiden grosse Reedereien die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa. Um die Schifffahrtsroute zu schützen, greifen die USA, Grossbritannien und ihre Verbündeten inzwischen immer wieder Ziele der Huthi im Jemen an.

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