Gut einen Monat nach dem Beginn der Kämpfe um Libyens Hauptstadt Tripolis hat der UN-Sicherheitsrat einen Waffenstillstand in dem nordafrikanischen Staat gefordert.
Kämpfer der Regierungstruppen bei Tripolis
Kämpfer der Regierungstruppen bei Tripolis - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rückkehr zu UN-geführtem Friedensprozess gefordert.

Der Rat sei «zutiefst besorgt über die Instabilität in Tripolis und die sich verschlechternde humanitäre Lage», sagte der indonesische Botschafter bei der UNO, Dian Dschani, nach den Beratungen am Freitag. Er rief beide Seiten auf, zu einem UN-geführten Friedensprozess zurückzukehren.

In Libyen herrscht seit dem Sturz und gewaltsamen Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos. Anfang April hatte der abtrünnige General Chalifa Haftar eine Offensive auf Tripolis gestartet, wo die international anerkannte Regierung der nationalen Einheit ihren Sitz hat.

Seitdem liefern sich regierungstreue Truppen und Einheiten Haftars erbitterte Kämpfe. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden bei den Gefechten um Tripolis bereits mehr als 450 Menschen getötet. Mehr als 55.000 Menschen wurden der UNO zufolge vertrieben.

Dem UN-Sonderbeauftragten Ghassan Salame ist es bisher nicht gelungen, Haftar zu einer Rückkehr an den Verhandlungstisch mit dem international anerkannten libyschen Regierungschef Fajes al-Sarradsch zu bewegen.

Sarradsch hatte in den vergangenen Tagen angesichts der heftigen Angriffe von Haftars Truppen um Rückhalt in Europa geworben. Am Donnerstag besuchte er Grossbritannien, nachdem er zuvor bereits nach Italien, Deutschland und Frankreich gereist war.

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