Trumps ehemaliger Anwalt zum Bundesrichter gewählt

Janine Karrasch
Janine Karrasch

USA,

Trumps Ex-Privatanwalt Emil Bove wurde vom Senat als Bundesrichter auf Lebenszeit bestätigt. Die Demokraten äussern Kritik.

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Der Senat hat Emil Bove zum Bundesrichter gewählt. - keystone

Der US-Senat hat Emil Bove, Donald Trumps Ex-Privatanwalt, zum Richter am Bundesberufungsgericht auf Lebenszeit ernannt. Die Abstimmung fiel laut der «Zeit» äusserst knapp aus und endete mit 50 zu 49 Stimmen zugunsten von Bove.

Zwei republikanische Senatorinnen stimmten gegen ihn. Diese knappe Entscheidung zeigt die tiefen politischen Gräben im Senat, der derzeit von Republikanern dominiert wird.

Von Trumps Privatanwalt zum Bundesrichter

Bove wird am dritten Bezirksberufungsgericht eingesetzt, das die Bundesstaaten Delaware, New Jersey und Pennsylvania umfasst. Er ist 44 Jahre alt und war zuletzt an dritter Stelle im US-Justizministerium tätig.

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Emil Bove (rechts) arbeitete als Donald Trumps privater Anwalt. - keystone

Seine Ernennung war eine von Präsident Trump gezielt ausgesuchte Personalentscheidung, bei der Loyalität zu Trump offenbar eine grosse Rolle spielte.

Die demokratischen Senatoren im Senat äusserten der «FAZ» zufolge grossen Widerstand gegen Bove. Sie verweigerten ihm teils sogar die Teilnahme an der Anhörung im Justizausschuss.

Heftige Kritik aus Politik und Justiz

Boves Hauptqualifikation sei laut Demokaten seine „blinde Loyalität gegenüber dem Präsidenten“, wie die «Zeit» zitiert. Ihm wird vorgeworfen, sich an der Vertuschung von Gesetzesverstössen beteiligt zu haben.

Besonders kritisiert wurde Boves Rolle als Trumps Verteidiger im Prozess um Schweigegeldzahlungen an die ehemalige Pornodarstellerin Stormy Daniels. 2024 wurde Trump wegen mehrfacher Fälschung von Geschäftsunterlagen schuldig gesprochen.

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Demokraten äussern Kritik an Boves Ernennung. - keystone

Auch über 900 ehemalige Justizministerium-Anwälte sowie mehr als 75 pensionierte Richter verurteilten in Briefen an den Senat die Ernennung. Sie hielten es für unangemessen, dass ein Präsident seinen eigenen Verteidiger zum Richter auf Lebenszeit macht.

Trump setzt sich für seine Anhänger ein

Die Ernennung Boves folgt einem Muster Trumps, loyale Anhänger und Vertraute in wichtige staatliche Ämter zu bringen. Dies führt zu einer weiteren Polarisierung im US-Politikbetrieb und wirft Fragen zur Unabhängigkeit der Justiz auf.

Demokratische Führungspersönlichkeiten, darunter Chuck Schumer, warfen Bove laut «npr.org» vor, ein offener Feind der Rechtsstaatlichkeit zu sein. Er sei weit vom juristischen Mainstream entfernt und lehne demokratische Normen ab.

Wird Trump noch weitere treue Anhänger in hohe Ämter unterbringen?

Bove wird sein Amt künftig am Bundesberufungsgericht ausüben und hat dort massgeblichen Einfluss auf die Rechtsentwicklung. Seine Lebenszeiternennung garantiert ihm eine dauerhafte Präsenz in der amerikanischen Justiz.

Kommentare

User #5563 (nicht angemeldet)

Der sieht aus, wie der kranke Bruder von Vito Genovese.

User #3013 (nicht angemeldet)

5656 Ja der 2/3 mehrheit schon guter Anfang....Aber da sollte man noch viel mehr Parameter standarts usw. einbauen, damit die ehrlosen schon gar nie in so Positionen kommen, egal ob Links oder Rechts aber es müssen die Sachlichsten besten sein usw.....

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