Zürich: Einsatz von Gummischrot wird neu systematisch erfasst
Die Stadtpolizei Zürich setzt bei ihren Einsätzen Gummischrot ein. Neu ist, dass dieser Einsatz nun systematisch erfasst wird.

Ein Bericht im Auftrag von Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart zeigt auf, was man über das Distanzmittel Gummischrot weiss und wie es bei der Stadtpolizei eingesetzt wird.
Die Stadtpolizei Zürich wird dieses Einsatzmittel weiterhin verwenden. Neu wird der Einsatz von Gummischrot aber systematisch erfasst.
Die Stadtpolizei nutzt Gummischrot, um gewaltbereite Gruppen auf Abstand zu halten, zum Beispiel im Zusammenhang mit Fussballspielen oder bei unbewilligten Demonstrationen.
Das führt immer wieder zu kontroversen Diskussionen, besonders dann, wenn jemand durch ein Projektil verletzt wird. Wegen der Verletzungsgefahr – vor allem am Auge – wurden im Gemeinderat zu diesem Thema mehrmals Vorstösse eingereicht.
Erfassung für faktenbasierte Diskussion
Ein Bericht des Sicherheitsdepartements hat sich nun eingehend mit diesem Distanzmittel und seiner Verwendung bei der Stadtpolizei befasst.
Wenn die Stadtpolizei Gummischrot einsetzt, wird das bislang nicht in standardisierter Weise erhoben – anders als etwa bei Schusswaffen und Destabilisierungsgeräten.
Eine solide Datengrundlage ist aber zwingend für eine faktenbasierte Diskussion um dieses Einsatzmittel. Deshalb wird die Stadtpolizei ab dem 1. September 2025 jeden Gummischroteinsatz systematisch erfassen.
Ausserdem wird Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) für alle Polizeikorps eine landesweite systematische Erfassung von Gummischrot- und Gummiwuchtgeschoss-Einsätzen empfehlen.
Mangelnde Alternativen
Bereits heute setzt die Stadtpolizei Gummischrot nur ein, wenn Dialog und Deeskalation nicht zum Erfolg geführt haben und der Einsatz dieses Distanzmittels notwendig und verhältsnismässig ist.
Mittelfristig ist es das Ziel, diese Einsätze weiter zu reduzieren. Ein Verzicht auf Gummischrot ist bei der Stadtpolizei derzeit nicht möglich.
Ohne dieses Distanzmittel wäre das Risiko von körperlichen Konfrontationen zwischen Einsatzkräften und Demonstrant*innen grösser – verbunden mit höheren Verletzungsrisiken auf beiden Seiten. Zudem wären deutlich grössere Polizeiaufgebote nötig.