Die Zahl der Todesopfer steigt nach dem Sturm «Michael» weiter an. Hunderte Menschen sind noch immer ohne Strom. Dazu kommen Berichte über Ausraubungen.
Michael Williams (70) sucht nach Hilfe von den vorbeifahrenden Menschen in Florida.
Michael Williams (70) sucht nach Hilfe von den vorbeifahrenden Menschen in Florida. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Durch Hurrikan «Michael» sind 18 Menschen gestorben, 400'000 sind ohne Stromversorgung.
  • Es soll schon angeblich zu Plünderungen in Supermärkten gekommen sein.

Ortschaften liegen in Trümmern, Wasser und Nahrung fehlen, es soll Plünderungen geben: Nach dem Hurrikan «Michael» ist die Lage an der Südostküste der USA dramatisch. Die Zahl der Todesopfer hat heute Sonntag weiter zugenommen, dem Fernsehender CNN zufolge kamen mindestens 18 Menschen durch den Sturm und seine Folgen ums Leben. Mehr als 400'000 Amerikaner mussten das Wochenende demnach ohne Strom verbringen. «Michael» war am Mittwoch in der Nähe des Ortes Mexico Beach in Florida auf Land getroffen.

Tausende Feuerwehrleute, Sanitäter und Soldaten suchten in den eingestürzten Häusern heute Sonntag nach Überlebenden. Rund 300 Menschen hatten die Aufrufe der Behörden zur Evakuierung ignoriert. Wo überflutete Strassen oder umgestürzte Bäume den Helfern den Weg versperrten, warfen Hubschrauber Notrationen ab, wie Floridas Gouverneur Rick Scott auf dem Kurznachrichtendienst Twitter schrieb. Dennoch wurden CNN zufolge mehrere Supermärkte ausgeraubt.

Donald Trump besucht Opfer

US-Präsident Donald Trump kündigte für den Beginn der kommenden Woche einen Besuch in Florida und Georgia an. Während eines Wahlkampfauftritts am Samstagabend in Kentucky dankte Trump den Helfern. Mit Blick auf den Wiederaufbau sagte er: «Wir werden nicht ruhen, bevor die Arbeit erledigt ist.» Bis die Menschen an der amerikanischen Südostküste zu einem normalen Leben zurückkehren, wird es aber noch dauern. Viele verloren ihren gesamten Besitz. Krankenhäuser und Schulen wurden verwüstet. Für Zehntausende Kinder müssen neue Klassenzimmer gefunden werden.

«Michael» hatte die Küste Floridas als Hurrikan der Kategorie vier mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde getroffen. Er lag damit nur knapp unter der höchsten Kategorie fünf. Der Hurrikan zog anschliessend weiter nach Georgia, wo er zu einem tropischen Sturm herabgestuft wurde. Er streifte Alabama, bevor er sich über South Carolina, North Carolina, Virginia und Delaware bewegte. Inzwischen tobt «Michael» über dem Atlantik.

Virginias Gouverneur Ralph Northam mahnte, die Hurrikan-Saison sei noch nicht vorüber. «Wir könnten sehr gut weitere Stürme erleben in den nächsten Wochen.» Erst Mitte September hatte der Tropensturm «Florence» die Südostküste der USA getroffen und vor allem in North und South Carolina schwere Überschwemmungen verursacht. Mehrere Dutzend Menschen kamen durch «Florence» und die Folgen des Sturms ums Leben.

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