Zwei Tage nach dem verheerenden Hurrikan «Michael» ist in den USA die Zahl der Toten auf mindestens 17 gestiegen.
Ein Mann durchsucht in Mexico Beach, Florida (US) die Trümmer seines Hauses, das vom Hurrikan «Michael» zerstört wurde.
Ein Mann durchsucht in Mexico Beach, Florida (US) die Trümmer seines Hauses, das vom Hurrikan «Michael» zerstört wurde. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein weiterer Leichnam wurde in Trümmern in Florida gefunden.
  • Damit fordertet Hurrikan «Michael» bislang 17 Opfer.

In dem völlig zerstörten Ort Mexico Beach, Florida (US), wo der Hurrikan «Michael» zuerst auf Land getroffen war, wurde am Freitagabend (Ortszeit) die Leiche eines alten Mannes entdeckt, wie US-Medien berichteten. Damit steigt die Zahl der dem Wirbelsturm zum Opfer Gefallenen auf mindestens 17.

Zuvor hatten die Behörden in Florida bereits sieben Sturmtote bestätigt. Fünf Menschen kamen zudem in Virginia ums Leben, drei in North Carolina und einer in Georgia. Die Behörden rechnen noch mit weiteren Todesopfern.

Der Wirbelsturm der zweithöchsten Kategorie 4 war am Mittwoch im Nordwesten Floridas auf Land getroffen. Zahlreiche Gebäude wurden zerstört, Bäume entwurzelt und Stromleitungen umgerissen. In dem Ort Mexico Beach bot sich ein Bild der Verwüstung. Ganze Häuser waren dem Erdboden gleichgemacht, Boote lagen in Gärten, die Strassen waren übersät mit umgestürzten Bäumen und Strommasten.

Mexico Beach völlig verwüstet

Die am Freitag geborgene Leiche eines alten Manns sei hunderte Meter von dessen Haus entdeckt worden, sagte der Bürgermeister von Mexico Beach laut US-Medien. Floridas Gouverneur Rick Scott sagte nach einem Besuch vor Ort, Mexico Beach sei völlig verwüstet. «Es sieht aus, als wäre eine Bombe hochgegangen, wie in einem Kriegsgebiet», sagte Scott.

Das Wichtigste sei nun, das Schicksal der Bewohner zu klären, die sich den Evakuierungaufforderungen vor dem Sturm widersetzt hätten. «Ich habe das Gefühl, dass sie noch weitere Opfer finden werden», sagte Floridas Senator Marco Rubio. Auch der Chef der Katastrophenschutzbehörde Fema, Brock Long, rechnete mit weiteren Opfern unter den Trümmern.

Er hoffe zwar, dass die Opferzahl nicht «dramatisch» steigen werde. «Aber ich habe Grund zu der Annahme, dass wir in einige der am schlimmsten betroffenen Gebiete noch gar nicht vorgedrungen sind», sagte Long.

Spürhunde suchen in Trümmern

Die Rettungskräfte schickten am Freitag Spürhunde in die Trümmer eingestürzter Häuser. Einige Bewohner, die sich vor dem Sturm in Sicherheit gebracht hatten, kamen mit Liefer- und Umzugswagen in die Stadt zurück, um im Schutt ihrer Häuser nach Habseligkeiten zu suchen.

Der Rentner Bob Tenbrunson, der bei seiner Tochter in der nahegelegenen Stadt Panama City vor dem Hurrikan Schutz gesucht hatte, versuchte, Löcher in seinem Dach abzudichten. Er habe seine gesamten Ersparnisse und seine Rente in sein Haus in Mexico Beach gesteckt, sagte Tenbrunson. «Darum kann ich es jetzt nicht verkaufen. Ich kann nur darauf hoffen, dass die Stadt wieder aufgebaut und repariert wird.»

Nach Angaben des Pentagon waren insgesamt rund 5000 Angehörige der US-Armee bei den Aufräumarbeiten im Einsatz, wie das Pentagon mitteilte. Auch hundert Helikopter und 1800 Hochwasser-Fahrzeuge seien in den Krisengebieten.

US-Präsident Donald Trump kündigte für Anfang kommender Woche einen Besuch in der Katastrophenregion an. «Wir arbeiten sehr hart in jeder betroffenen Region und jedem Bundesstaat - wir sind bei euch!» schrieb er im Kurzmitteilungsdienst Twitter.

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