Kündigung und Widerstand: Eskalation um US-Gesundheitsbehörde CDC
US-Gesundheitsminister Kennedy will die Chefin der Gesundheitsbehörde CDC Monarez nach nur einem Monat loswerden. Doch die weigert sich, ihren Hut zu nehmen.

Der Konflikt um die mächtige US – Behörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Das Ringen zwischen CDC-Chefin Susan Monarez und Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. ist rund vier Wochen nach Monarez' Amtsantritt eskaliert.
Das US-Gesundheitsministerium, geführt von Kennedy Jr., hatte Monarez laut der Nachrichtenagentur «AFP» nahegelegt, sie solle ihren Posten räumen. Die CDC-Chefin ignorierte die Forderung und setzt trotz politischem Druck ihre Arbeit fort.
Das Gesundheitsministerium erklärte unter anderem via Social Media, dass Monarez nicht länger Direktorin der CDC sei. Deren Anwälte widersprachen: Monarez sei nicht zurückgetreten und lediglich der Präsident selbst könne sie entlassen.
Widerstand gegen politische Einflussnahme
Die CDC ist verantwortlich für die nationale Gesundheitssicherheit und steht nun im Mittelpunkt politischer Turbulenzen. Hintergrund des Disputs sind offenbar Differenzen bei der Umsetzung der Impfpolitik und Entlassungen im Fachpersonal.
1/Our client was notified tonight by White House staff in the personnel office that she was fired. As a presidential appointee, senate confirmed officer, only the president himself can fire her. https://t.co/wDjgStLNN0
— Mark S. Zaid (@MarkSZaidEsq) August 28, 2025
Monarez soll sich geweigert haben, erfahrene Gesundheitsexpertinnen und -experten zu entlassen, wie aus einer Mitteilung ihrer Anwälte hervorgeht.
Der Gesundheitsminister übt grossen Einfluss auf die CDC aus. Wie aus Berichten der «Washington Post» hervorgeht, standen vier weitere CDC-Mitglieder wegen ähnlicher Differenzen kurz vor dem Rücktritt.
Impfgegner als Gesundheitsminister
Besonders die Impfstrategie sorgte für massive Spannungen zwischen der Behördenführung und dem Ministerium. Laut dem Stern sei der Konflikt offen ausgebrochen, als CDC-Offizielle das politische Vorgehen zunehmend kritisierten.

Monarez will offenbar den wissenschaftlichen Kurs verteidigen und nicht politischem Druck nachgeben. Derweil ist Kennedy Jr. in den USA wegen seiner offensiv-impfkritischen Haltung umstritten.
Seine Art, die Ministerrolle auszufüllen, sorge laut der «New York Times» laufend für Debatten. Die CDC-Chefin sehe sich als Verfechterin wissenschaftlicher Standards und schütze Fachpersonal gegen politische Einflussnahme.