Donald Trump will unbedingt die Finanzierung seiner Mauer durchbringen und schickt Hunderttausende Angestellte mit dem «Shutdown» in den Zwangsurlaub.
Die untergehende Sonne beleuchtet Wolken hinter dem Weissen Haus.
420'000 Staatsangestellte gelten als «unentbehrlich»: Sie müssen ohne Gehalt weiter arbeiten. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Durch den «Shutdown» sind Hunderttausende Staatsangestellte im Zwangsurlaub.
  • Laut Donald Trump könnte die Sperre «sehr lange» werden.

Die US-Bürger sind sie inzwischen gewohnt, die «Shutdowns» genannten Haushaltssperren in den USA, während derer zahlreiche als «entbehrlich» eingestufte Staatsdienste in den Zwangsurlaub geschickt werden. In der Nacht zum Samstag trat die jüngste Haushaltssperre in Kraft – und Präsident Donald Trump hat angekündigt, das es eine «sehr lange» werden könnte.

Je länger derartige Blockaden andauern, desto grösser sind die Auswirkungen. Der vorige «Shutdown» im Januar dauerte drei Tage. Im Oktober 2013 wurden unter dem damaligen Präsidenten Barack Obama für 16 Tage zahlreiche Bereiche des Regierungsapparats lahmgelegt. Die längste Haushaltssperre gab es mit 21 Tagen über den Jahreswechsel 1995/1996.

Die aktuelle Sperre betrifft nach Angaben der US-Demokraten im Repräsentantenhaus und dem Senat 800'000 der 2,1 Millionen Staatsbediensteten in den USA. Rund 380'000 von ihnen werden in unbezahlten Zwangsurlaub geschickt, davon 52'000 Mitarbeiter der Steuerbehörde IRS. Auch etwa 80 Prozent der Beschäftigten der Nationalparks sowie 96 Prozent der Mitarbeiter der Raumfahrtbehörde Nasa müssen zu Hause bleiben.

«Unentbehrliche» arbeiten ohne Lohn

Weitere 420'000 als unentbehrlich eingestufte Arbeitskräfte arbeiten ohne Bezahlung weiter. Dazu gehören Beschäftigte der Strafverfolgungsbehörden, Justizvollzugsbeamte sowie Luftfahrt- und Postmitarbeiter. Vom «Shutdown» betroffen sind unter anderem das Ministerium für Innere Sicherheit, das Transport-, Handels- und Innenministerium sowie das Aussenministerium. Das Verteidigungsministerium und das Gesundheitsministerium haben ihre Mittel bereits erhalten.

In den zu den Feiertagen beliebten Nationalparks sind die Dienstleistungen für Besucher während der Haushaltssperre stark eingeschränkt. Während des letzten «Shutdowns» war die Freiheitsstatue zwei Tage lang für Bescher gesperrt, bis der Bundesstaat New York einsprang – mit 65'000 Dollar (rund 65'000 Franken) pro Tag. Das renommierten Smithonian Museum in Washington erklärte, es könne mithilfe von Reserven bis einschliesslich 1. Januar geöffnet bleiben.

Nicht betroffen von der Haushaltssperre ist übrigens Sonderermittler Robert Mueller, dessen Mannschaft mutmassliche Kontakt zwischen Trumps Wahlkampf-Team und Russland untersucht.

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