Verkehrsunfälle waren bisher die häufigste Todesursache bei Kindern und Teenagern bis 19 Jahre in den USA. Das hat sich inzwischen geändert.
Ein Polizeibeamter steht in der Nähe des Tatorts, an dem eine junge Frau bei einer Schiesserei in einem Wohnhaus in Brooklyn getötet wurde.
Ein Polizeibeamter steht in der Nähe des Tatorts, an dem eine junge Frau bei einer Schiesserei in einem Wohnhaus in Brooklyn getötet wurde. - Seth Wenig/AP/dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Kinder und Teenager bis 19 Jahre kommen am häufigsten durch Schusswaffen ums Leben.
  • Das erhoben Forscher aus den USA.
  • Bis zu diesem Jahr hatten Verkehrsunfälle die Statistik noch angeführt.

Die häufigste Todesursache bei Kindern und Teenager bis 19 Jahre waren bis jetzt Verkehrsunfälle. Doch nun sieht es anders aus: Vorfälle mit Schusswaffen haben einer Berechnung zufolge Verkehrsunfälle in den USA als häufigste Todesursache junger Menschen bis 19 Jahren abgelöst.

Third anniversary of Parkland school shooting
Menschen gedenken am 11. Februar am Pine Trail Park Amphitheater den Opfern des Schulmassakers in Parkland, Florida, vom 14. Februar 2018. - keystone

Mehr als 4300 Kinder und Jugendliche seien im Jahr 2020 durch Schusswaffen gestorben. Etwa bei Tötungsdelikten und unbeabsichtigten Tötungen berichten Forschende der University of Michigan im «New England Journal of Medicine». Die Autoren analysierten dafür Daten der US-Gesundheitsbehörde CDC für die Altersgruppe von 1 bis 19 Jahren.

Durch Verkehrsunfälle kamen demnach im selben Jahr etwa 3900 Kinder und Jugendliche ums Leben. Dritthäufigste Todesursache waren Vergiftungen und Überdosierungen mit Drogen: Mehr als 1700 Todesfälle gab es unter jungen Menschen. Das entsprach einem Zuwachs um mehr als 83 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Längerfristiger Trend

Ferner errechneten die Autoren Jason Goldstick, Patrick Carter und Rebecca Cunningham: Die Todesfälle durch Schusswaffen in der Altersgruppe von 2019 auf 2020 legten um 29 Prozent zu. «Die steigende Rate der tödlichen Schusswaffenvorfälle ist ein längerfristiger Trend. Sie zeigt, dass wir es weiterhin versäumen, unsere jüngste Bevölkerung vor einer vermeidbaren Todesursache zu schützen», so Goldstick.

Schüsse in Schule in Kalifornien
14.11.2019, USA, Santa Clarita: Samitäter laden eine verletzte Person in einen Krankenwagen ausserhalb der Saugus High School. Ein Schütze hatte an der Schule das Feuer eröffnet und zwei Schüler erschossen. Foto: Rick Mcclure/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ - dpa

Insgesamt starben den Wissenschaftlern zufolge im Jahr 2020 mehr als 45'000 Menschen in den USA durch Schusswaffen. Es handelt sich also um einen Anstieg von mehr als 13 Prozent im Vergleich zu 2019. Vor allem die Zahl der Tötungsdelikte habe zugenommen, um mehr als 33 Prozent.

Besitzen Sie eine Waffe?

Verkehrsunfälle seien lange Zeit mit grossem Abstand die Hauptursache für den Tod von Kindern und Jugendlichen gewesen, sagte Carter. «Aber dadurch, dass Fahrzeuge sicherer geworden sind, sind diese Arten von Todesfällen in den letzten 20 Jahren drastisch zurückgegangen.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

DrogenDatenTod