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Sanktionen: USA lassen Lukoil-Verkauf an Gunvor scheitern

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Rohstoffhändler Gunvor reagiert auf Kritik des US-Finanzministeriums und zieht sein Übernahmeangebot für das Auslandsgeschäft von Lukoil zurück.

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Die USA hatten Lukoil und mehrere Tochterfirmen im Oktober auf ihre Sanktionslisten gesetzt. (Archivbild) - keystone

Der Rohstoffhändler Gunvor hat sein Angebot für eine Übernahme des Auslandsgeschäfts des russischen Ölkonzerns Lukoil zurückgezogen. Das Genfer Unternehmen reagierte damit auf Kritik des US-Finanzministeriums.

Die US-Behörde hatte zuvor erklärt, Gunvor sei eine «Marionette des Kremls» und werde keine Lizenz erhalten, solange Russlands Präsident Wladimir Putin den Krieg in der Ukraine fortsetze. Gunvor wies die Darstellung in einer Stellungnahme als «grundlegend falsch informiert und unwahr» zurück.

Der Konzern betonte, er sei seit über einem Jahrzehnt offen über seine Eigentumsverhältnisse, habe sich von Russland distanziert, Geschäfte dort beendet und die Invasion öffentlich verurteilt. «Wir begrüssen die Gelegenheit, dieses Missverständnis zu korrigieren», erklärte das Unternehmen. «In der Zwischenzeit zieht Gunvor sein Angebot für Lukoils internationale Vermögenswerte zurück.»

Lukoil akzeptierte ursprünglich das Kaufangebot

Zuvor hatte Lukoil, der zweitgrösste russische Ölkonzern, ein Angebot von Gunvor zum Kauf seiner Auslandsgesellschaft Lukoil International angenommen. Das Geschäft hätte Raffinerien in Europa, Ölfeldanteile in Kasachstan, Usbekistan, dem Irak und Mexiko sowie ein Tankstellennetz in rund 20 Ländern umfasst.

Medienberichten zufolge lag der mögliche Wert der Transaktion bei bis zu zehn Milliarden US-Dollar. Die USA und Grossbritannien hatten Lukoil und mehrere Tochterfirmen im Oktober auf ihre Sanktionslisten gesetzt, um Russlands Öleinnahmen zu schmälern und die Finanzierung des russischen Krieges gegen die Ukraine zu erschweren.

Lukoil hatte daraufhin angekündigt, seine Auslandsgeschäfte zu veräussern, um den westlichen Auflagen zu entsprechen. Zusammen kontrollieren Lukoil und der Konkurrent Rosneft mehr als die Hälfte der russischen Ölproduktion.

Grösste Übernahme in Gunvors Geschichte

Für Gunvor wäre die Übernahme die grösste in der Firmengeschichte gewesen – und zugleich eine Rückkehr in den russischen Energiesektor, aus dem sich der Händler nach 2014 weitgehend zurückgezogen hatte.

Gunvor wurde 1997 vom schwedischen Unternehmer Torbjörn Törnqvist und dem russischen Geschäftsmann Gennadi Timtschenko gegründet, einem Vertrauten von Wladimir Putin. Timtschenko verkaufte seine Anteile 2014, als er im Zuge früherer Sanktionen ins Visier westlicher Behörden geriet. Heute gehört Gunvor mehrheitlich Törnqvist; das Unternehmen erzielte zuletzt einen Umsatz von 136 Milliarden US-Dollar und beschäftigt rund 2000 Mitarbeitende.

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