Die positiven News zu den Impfstoffen mehren sich: In Israel wurde die hohe Wirksamkeit des Biontech-Mittels bestätigt und Moderna will die Produktion steigern.
Spritze mit Biontech/Pfizer-Impfstoff in Israel
Spritze mit Biontech/Pfizer-Impfstoff in Israel - AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die hohe Wirksamkeit der Corona-Impfung von Biontech/Pfizer wurde in Israel bestätigt.
  • Auch das Vakzin von Johnson & Johnson hat nach neuesten Angaben eine hohe Wirksamkeit.
  • Der US-Pharmakonzern Moderna hat zudem angekündigt, die Produktion erhöhen zu wollen.

Positive Neuigkeiten zu Wirksamkeit und Produktion der Corona-Impfstoffe: Eine breit angelegte Studie in Israel mit Auswertung der Daten von mehr als einer Millionen Menschen hat die sehr hohe Wirksamkeit des in der Schweiz angewendeten Biontech/Pfizer-Mittels bestätigt.

Zur Prüfung der Wirksamkeit des Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer werteten Forscher in Israel die Daten von 1,2 Millionen Menschen aus. Laut den jetzt vom US-Fachmagazin «New England Journal of Medicine» veröffentlichten Ergebnissen dieser Studie schützt das Vakzin zu 94 Prozent gegen Krankheitssymptome.

Studie bei tatsächlicher massenhafter Anwendung

Zwar hatten bereits vorherige Studien einen Wirksamkeitsgrad von 95 Prozent des Biontech/Pifzer-Mittels gezeigt. Doch hatten diese Untersuchungen lediglich unter klinischen Bedingungen und Beteiligung von nur mehreren tausend Testpersonen stattgefunden.

Die jetzige israelische Studie untersuchte die Wirksamkeit des Impfstoffs unter den Bedingungen der tatsächlichen massenhaften Anwendung. Die Untersuchung fand zwischen dem 20. Dezember und 1. Februar statt - also in einem Zeitraum, in dem sich die britische Virus-Variante bereits in Israel ausbreitete, was die Untersuchung umso aussagekräftiger macht.

Coronavirus Impfung Israel
Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu erhielt am 9. Januar bereits die zweite Impfung gegen das Coronavirus. - keystone

Die 1,2 Millionen Menschen, deren Daten ausgewertet wurden, waren jeweils zur Hälfte geimpft und nicht geimpft. Jeder Geimpfte wurde einem Nicht-Geimpften mit gleichen oder ähnlichen Charakteristika unter anderem in Alter, Geschlecht, geographischer Herkunft und Gesundheitszustand gegenübergestellt.

Nach zweiter Impfung liegt die Effektivität bei 94 Prozent

Der Vergleich ergab eine Wirksamkeit von 57 Prozent des Biontech/Pfizer-Vakzins gegen Symptome einer Erkrankung an dem Coronavirus in einem Zeitraum von 14 bis 20 Tagen nach Verabreichung der ersten Impfdose. Die Effektivität wuchs auf 94 Prozent sieben Tage nach der zweiten Impfung.

Menschen, die das Vakzin ein zweites Mal erhielten, hatten der Studie zufolge auch ein 92 Prozent niedrigeres Risiko, überhaupt mit dem Coronavirus angesteckt zu werden, als Nicht-Geimpfte. Die Wirksamkeit des Mittels sei durch alle Altersgruppen hindurch in etwa gleich, Menschen über 70 Jahre eingeschlossen, sagte Ben Reis, einer der Ko-Autoren der Studie, der Nachrichtenagentur AFP.

Coronavirus
Ein junger Mann erhält in Israel eine Impfung von Biontech/Pfizer gegen das Coronavirus. - Keystone

In Israel wurde bereits rund ein Drittel der neun Millionen Landeseinwohner mit den empfohlenen zwei Dosen von Biontech/Pfizer geimpft. Eine andere, bislang offiziell noch nicht veröffentlichte Studie in Israel zeigte zudem, dass das Mittel zu fast 90 Prozent die Übertragung des Virus auf andere Menschen verhindert. Über diese Untersuchung, die auf den Daten von mehr als 1,7 Millionen Geimpften basiert, hatten vor einigen Tagen mehrere Medien berichtet.

Hohe Wirksamkeit bei Vakzin von Johnson & Johnson

Auch der Corona-Impfstoff des US-Konzerns Johnson & Johnson (J&J) hat nach Angaben der US-Arzneimittelbehörde FDA eine hohe Wirksamkeit.

Laut am Mittwoch veröffentlichten Unterlagen verhinderte das Mittel in einer grossen klinischen Studie in den USA schwere Erkrankungen zu 85,9 Prozent.

Impfung Johnson SVP
Das Vakzin des US-Pharma-Giganten Johnson & Johnson. - dpa

J&J hatte Anfang Februar einen Antrag auf Notfallzulassung seines Impfstoffs in den USA gestellt. Am Freitag berät ein Expertenausschuss der FDA über die Zulassung.

Moderna steigert Produktion

Der US-Hersteller Moderna, dessen Vakzin ebenfalls in der EU und der Schweiz zugelassen ist, kündigte unterdessen eine deutliche Ausweitung seiner Produktion an.

Moderna will nun in diesem Jahr 700 Millionen statt der bislang geplanten 600 Millionen Impfdosen produzieren. Bislang hat die Firma aus dem US-Bundesstaat Massachusetts rund 60 Millionen Impfdosen ausgeliefert, 55 Millionen davon in den USA. Kommendes Jahr will Moderna die Produktion seines Corona-Vakzins mittels starker Investitionen auf bis zu 1,4 Milliarden steigern.

Moderna
Corona-Impfstoff von Moderna. - AFP/Archiv

Moderna hat zudem eine speziell gegen die südafrikanische Variante des Coronavirus gerichtete Version seines Vakzins entwickelt. Die südafrikanische Mutante gilt ebenso wie die britische und brasilianische als besonders ansteckend. Die neue Version des Moderna-Mittels wurde nun nach Angaben des Unternehmens zu klinischen Tests an Menschen an die US-Gesundheitsbehörde NIH geschickt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

DatenJohnson & JohnsonEUStudieCoronavirusPfizer