Sharing auf Netflix: Konten ausserhalb des Haushalts zu teilen, wird kostenpflichtig. Personen, die sich nicht daran halten, droht neu eine Sperre.
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In rund 100 Millionen Haushalten wurde Netflix ohne eigenes Abo geschaut. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Netflix macht das Teilen von Abos ausserhalb des Haushaltes kostenpflichtig.
  • Neu muss für Zusatzmitglieder fast 6 Franken pro Monat gezahlt werden.
  • Damit will die Streamingplattform mehr Geld verdienen und in Filme investieren können.
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Sharing auf Netflix ist ab jetzt kostenpflichtig – zumindest beim Teilen mit Personen ausserhalb des Haushalts. Der Streamingdienst verlangt für das Teilen von Abonnenten-Konten und Passwörtern ausserhalb eines Haushalts künftig Geld.

Wie das Unternehmen am Dienstag ankündigte, soll die Einschränkung in mehr als 100 Ländern greifen.

Zusätzliche Gebühr zahlen müssen die Nutzer, wenn sie ihre Zugangsdaten mit anderen Nutzern teilen, die nicht zu ihrem Haushalt gehören. Die Initiative «hilft uns, eine grössere Basis potenzieller zahlender Mitglieder zu erlangen und Netflix langfristig wachsen zu lassen». Dies sagte Co-Chef Ted Sarandos.

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Account Sharing bei Netflix kostet nun 5,90 Franken im Monat. - keystone

«Ein Netflix-Konto ist für einen einzelnen Haushalt bestimmt. Alle, die in diesem Haushalt zusammenwohnen, können Netflix nutzen, egal wo sie sich befinden: zu Hause, unterwegs oder im Urlaub», heisst es auf der Website des Streamingdienstes.

Als «Netflix-Haushalt» wird die Ansammlung von Geräten bezeichnet, die dort ins Internet gehen, wo man sich meist Netflix ansehe. Wird über ein TV-Gerät geschaut, ordnet Netflix alle Geräte an derselben Internetverbindung automatisch einem Haushalt zu. Der gemeinsame Internet-Anschluss scheint damit ein zentrales Merkmal zu sein. Netflix erfasse IP-Adressen, aber keine GPS-Daten, hiess es.

Nutzen Sie Netflix?

Wie schnell Netflix nun durchgreifen wird, blieb zunächst offen. Entdeckte Nutzer mit einem fremden Account sollen zunächst gewarnt werden, dass ihr Zugang bald gesperrt wird.

Für das Teilen des Streamingdienstes mit Menschen ausserhalb des eigenen Haushalts stehen Nutzern nun zwei neue Funktionen zur Verfügung: Unter «Zusatzmitglied hinzufügen» können Nutzer für 5.90 Franken im Monat ihr Netflix-Konto mit einer Person teilen, die nicht im selben Haushalt wohnt. Alternativ lässt sich das Profil an eine Person ausserhalb des Haushalts übertragen, die dann aber ein eigenes Abonnement abschliessen muss.

Sharing auf Netflix: Abo-Teilen hat Investitionen beeinträchtigt

Das neue Modell wird bereits seit Längerem getestet und ist in Kanada bereits eingeführt worden. «Mehr als 100 Millionen Haushalte teilen ihr Konto, was unsere Fähigkeit, in (...) Filme und Serien zu investieren, beeinträchtigt», hatte Netflix bereits im Februar erklärt.

Netflix hatte im ersten Halbjahr 2022 einen deutlichen Rückgang an Abonnentenzahlen zu verkraften. Seit der zweiten Hälfte vergangenen Jahres steigen die Zahlen aber wieder. Seit Ende vergangenen Jahres bietet der Streamingdienst in mehreren Ländern ein werbefinanziertes Angebot an.

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