Laut einem US-Bericht will Russland die Ukraine mit 175'000 Soldaten angreifen. Das Pentagon reagiert besorgt und mahnt eine diplomatische Lösung an.
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Ein Soldat in der Ukraine- - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine scheint sich zu verschärfen.
  • Einem Bericht aus den USA zufolge plant Moskau nun eine grosse Militäroffensive.
  • Schon im kommenden Jahr soll Russland die Ukraine mit 175'000 Soldaten angreifen wollen.

Im Konflikt mit der Ukraine plant Russland einem US-Medienbericht zufolge eine Offensive an mehreren Fronten mit bis zu 175'000 Soldaten bereits im kommenden Jahr.

Wie die «Washington Post» am Freitag unter Berufung auf einen ranghohen Vertreter der US-Regierung berichtete, sollen Moskaus Pläne «umfangreiche Bewegungen von hundert Bataillonen taktischer Verbände mit schätzungsweise 175'000 Mann, zusammen mit Panzern, Artillerie und Ausrüstung» beinhalten.

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Soldaten marschieren bei der Militärparade zum Tag des Sieges durch die russische Hauptstadt (Archivbild). - sda - Keystone/POOL EPA/AP/Maxim Shipenkov

Das Pentagon wollte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP nicht zu dem Bericht äussern. Das Ministerium zeigte sich jedoch «zutiefst besorgt über Hinweise, dass Russland Pläne für aggressive Aktionen gegen die Ukraine geschmiedet hat». Washington unterstütze «weiterhin die Deeskalation in der Region und eine diplomatische Lösung des Konflikts in der Ostukraine», sagte Pentagon-Sprecher Tony Semelroth.

Moskau weist Vorwürfe zurück

Dem Zeitungsbericht zufolge sammeln sich die russischen Streitkräfte derzeit an vier Punkten. Beteiligt an dem Truppenaufmarsch sind demnach 50 taktische Gefechtsverbände sowie Panzer und Artillerie.

Die «Washington Post» bezog sich dabei auf ein nicht näher genanntes Dokument der US-Geheimdienste. Die Bewegungen zur Grenze hin und von der Grenze weg sollen das taktische Vorgehen demnach verschleiern und Unsicherheit schüren.

putin bosnien
Was plant Putin am 9.Mai? - Keystone

Angesichts eines massiven Aufmarsches der russischen Streitkräfte an der Grenze zur Ukraine gibt es schon länger Befürchtungen, Russland könnte das Nachbarland angreifen. Moskau weist entsprechende Vorwürfe zurück. Im Gegenzug wirft der Kreml der Ukraine vor, sich vom Westen militärisch ausrüsten zu lassen, und prangert Nato-Militärmanöver nahe der russischen Grenzen an.

Ukraine fürchtet Angriff in wenigen Wochen

Die Ukraine befürchtet in wenigen Wochen einen Angriff Russlands. «Der wahrscheinlichste Zeitpunkt zur Eskalationsbereitschaft ist Ende Januar», sagte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksi Resnikow am Freitag. Der ukrainische Geheimdienst analysiere derzeit alle möglichen Szenarien.

In der kommenden Woche sollen US-Präsident Joe Biden und Russlands Präsident Putin bei einem Videogipfel zusammenkommen. Biden sagte am Freitag im Weissen Haus, er wolle mit einer Reihe von Massnahmen eine russische Invasion der Ukraine verhindern.

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