Microsoft will Europa vor politischen Risiken schützen
Microsoft verpflichtet sich, Europas digitale Resilienz unabhängig von geopolitischen Spannungen und handelspolitischen Risiken zu gewährleisten.

Microsoft reagiert auf zunehmende Bedenken europäischer Unternehmen gegenüber US-Technologieanbietern mit umfassenden Sicherheitszusagen. Angesichts des Vertrauensverlusts unter der Trump-Regierung betont der Konzern sein Engagement für den Schutz europäischer Daten.
Ziel sei es, die digitale Resilienz Europas zu stärken, wie das «Handelsblatt» berichtet. Brad Smith, Präsident von Microsoft, äusserte sich dazu in einem Blog-Beitrag.

«Als multinationales Unternehmen glauben wir an transatlantische Beziehungen, die gegenseitiges Wirtschaftswachstum und Wohlstand fördern», zitiert ihn die «Frankfurter Rundschau».
Microsoft steht zu Europa
Microsoft werde demnach trotz handelspolitischen Unwägbarkeiten die Privatsphäre der europäischen Daten schützen. Dafür will das Unternehmen bis 2027 eine Verdoppelung seiner Rechenzentrenskapazitäten in Europa vornehmen.
Die Infrastruktur soll auf über 200 Standorte ausgeweitet werden, so «IT-Boltwise». Zusätzliche Verschlüsselungsoptionen und Zugriffskontrollen sollen sicherstellen, dass Kundendaten weder von externen Dritten noch von Microsoft selbst unbefugt eingesehen werden können.
Der Konzern verpflichtet sich ausdrücklich zur Einhaltung europäischer Gesetze, darunter der DSGVO und des Digital Markets Act. Smith kündigte an, staatliche Anweisungen zur Dienstunterbrechung notfalls gerichtlich anzufechten.
Nachfrage nach Cloud-Diensten steigt
Diese Strategie reflektiert die gestiegene Nachfrage nach datensouveränen Cloud-Lösungen in Europa. Diese wird durch Initiativen wie die geplante Steuerung von Rechenzentren durch europäische Gremien unterstützt.
Mit einem Umsatzanteil von schätzungsweise 20 bis 30 Prozent in Europa unterstreicht Microsoft die regionale Bedeutung. Gleichzeitig drängen europäische Unternehmen wie Airbus und OVHCloud auf eine stärkere technologische Unabhängigkeit.
Die Expansion zielt darauf ab, Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit US-amerikanischer Anbieter zu entkräften. Langfristige Partnerschaften in einem zunehmend fragmentierten digitalen Umfeld sollen gesichert werden.