Massaker in Parkland (USA): Schütze hörte vor der Tat Stimmen

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Der Schütze beim Schulmassaker von Parkland (USA) sagte gegenüber der US-Polizei, Stimmen in seinem Kopf hätten ihm die Tat befohlen.

Nikolas Cruz vor einem Gericht in den USA.
Nikolas Cruz vor einem Gericht in den USA. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Parkland-Schütze gibt an, bei der Tat Stimmen in seinem Kopf gehört zu haben.
  • Die Polizei veröffentlichte das entsprechende Verhörprotokoll mit Nikolas Cruz.

Der Schütze des Massakers an einer Schule in Parkland hat bei der US-Polizei ausgesagt, Stimmen in seinem Kopf hätten ihm die Tat mit 17 Todesopfern befohlen. Das Büro des Sheriffs des Bezirks Broward im Bundesstaat Florida veröffentlichte am Montag (Ortszeit) auf Antrag mehrerer Medien das entsprechende Protokoll von einem Verhör des 19-jährigen Nikolas Cruz nach seiner Tat vom Februar.

In dem Protokoll ist vermerkt, dass der Polizeibeamte John Curcio Cruz zunächst ein Glas Wasser angeboten habe. «Ich verdiene es nicht», entgegnete der 19-Jährige laut Mitschrift. Als Curcio den Raum verlassen habe, um dennoch ein Glas Wasser zu holen, habe Cruz zu sich selbst gesagt: «Töte mich, töte mich einfach».

Im Verhör sagte der Beschuldigte dann, Dämonen in seinem Kopf, die schon seit Jahren zu ihm sprächen, hätten ihm befohlen, «Waffen zu kaufen, Tiere zu töten und alles zu zerstören». «Was sind die Dämonen?», hakte Curcio nach. «Die Stimmen», antwortete Cruz laut Protokoll. «Die dunkle Seite.» Auf die Nachfrage, was die Stimmen zu ihm sagten, antwortete Cruz: «Verbrenne. Töte. Zerstöre.»

Cruz hatte am 14. Februar an der Oberschule in Parkland mit einem halbautomatischen Gewehr auf seine früheren Mitschüler geschossen und 17 Menschen getötet. Kurz nach der Tat liess er sich widerstandslos festnehmen.

Laut Verhörprotokoll sagte Cruz aus, dass er zwei Monate vor dem Schulmassaker versucht habe, sich das Leben zu nehmen, nachdem seine Mutter im November 2017 an einer Überdosis des Schmerzmittels Ibuprofen gestorben war. Bereits zwei Jahre zuvor habe er einen Suizidversuch mit Alkohol unternommen. Er sei deprimiert gewesen, weil er keine Freunde gehabt habe und einsam gewesen sei, schilderte Cruz.

Auf die Frage, warum er ein halbautomatisches Gewehr vom Typ AR-15 gekauft habe, antwortete Cruz laut Protokoll: «Weil es cool aussieht.» Der 19-Jährige hatte die Waffe legal erworben.

Das Verhörprotokoll war auf Antrag der Zeitungen «Miami Herald» und «Sun Sentinel» und anderer Medien freigegeben worden. Sie hatten argumentiert, die Öffentlichkeit habe ein Recht darauf, mehr über die Beweggründe des Parkland-Schützen zu erfahren. Das 217 Seiten umfassende Dokument wurde von den Behörden allerdings stark zensiert.

Das Parkland-Massaker zählt zu den schlimmsten Schusswaffenangriffen in der modernen US-Geschichte. Als Konsequenz starteten Schüler die Kampagne «March For Our Lives» (Marsch für unsere Leben) gegen die in den Vereinigten Staaten weit verbreitete Waffengewalt. Sie erhielten landesweit Unterstützung.

Die Kampagne hat allerdings bislang kaum zu konkreten Ergebnissen geführt. Auf Bundesebene gab es bisher keine Restriktionen im Waffenrecht. US-Präsident Donald Trump steht auf der Seite der mächtigen Waffenlobby NRA.

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