Angesichts der anhaltenden Kämpfe in Libyen hat der UN-Sonderbeauftragte Ghassan Salame gewarnt, das Land begehe «Selbstmord».
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Der UN-Sondergesandte für Libyen, Ghassan Salamé - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Der UN-Sonderbeauftragte Ghassan Salame spricht eine Warnung für Libyen aus.
  • Das Land begehe «Selbstmord»
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Angesichts der anhaltenden Kämpfe in Libyen spricht der UN-Sonderbeauftragte Ghassan Salame eine Warnung aus. Das Land begehe «Selbstmord» und plündere Ölvorkommen für Finanzierung der Konflikte.

Das nordafrikanische Land sei ein «Musterbeispiel» für die Einmischung ausländischer Kräfte in lokale Konflikte. Das sagte Salame am Mittwochabend in New York.

In Libyen herrscht seit dem Sturz und Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos. Anfang April hatte der abtrünnige General Chalifa Haftar eine Offensive auf die Hauptstadt Tripolis gestartet. Dort hat die international anerkannte Regierung der nationalen Einheit ihren Sitz hat.

Libyen brauche keine Hilfe

Zwischen sechs und zehn Länder lieferten unablässig Waffen und Geld nach Libyen und berieten die Konfliktparteien militärisch, sagte Salame. Dabei brauche das Land gar keine Hilfe, um den Konflikt anzuheizen. «Die Wahrheit ist, dass Libyen für seinen eigenen Selbstmord zahlen kann.»

Es sei ein reiches Land und fördere 1,2 Millionen Barrel Öl pro Tag, erklärte er. Zusätzlich verfüge es über Gold- und Platinminen. «Das Land ist sehr wohlhabend, deshalb kann sich ausweiten.»

Konflikt in Libyen
22.05.2019, Libyen, Tripolis: Ein Kämpfer der international anerkannten Regierung während der Gefechte mit Truppen der Libysch-Nationalen Armee (LNA). - dpa

Der UN-Sonderbeauftragte forderte die internationale Gemeinschaft erneut auf, die Kampfhandlungen «nicht nur einzudämmen». «Wir müssen daran arbeiten, diesen Konflikt zu beenden», sagte Salame.

Seit Anfang April liefern sich regierungstreue Truppen und Einheiten Haftars erbitterte Kämpfe um die Kontrolle der Hauptstadt Tripolis. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO wurden dabei bisher 510 Menschen getötet und mehr als 2400 verletzt.

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