In einem von Schatzsuchern sehnsüchtig erwarteten Schritt hat die kolumbianische Regierung festgelegt, unter welchen Bedingungen die legendäre spanische Galeone «San José» am Meeresgrund ausgegraben werden darf.
Das Wrack der San José wurde 2015 entdeckt
Das Wrack der San José wurde 2015 entdeckt - CULTURE MINISTRY/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im 18. Jahrhundert versenktes Segelschiff enthält riesigen Goldschatz.

Unternehmen und Einzelpersonen, die an der Bergung des historischen Segelschiffs voller Gold und Edelsteinen interessiert seien, müssten vorab einen «Vertrag» mit dem Staat schliessen und anschliessend ein detailliertes Inventar ihrer Funde vorlegen, hiess es in einem am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Präsidialdekret.

Der Inhalt der vor über 300 Jahren versenkten «San José» lässt das Herz von Schatzsuchern weltweit höher schlagen. Experten gehen davon aus, dass sich in dem Schiffswrack mindestens 200 Tonnen Gold, Silber und Edelsteine befinden.

Die wertvollen Güter sollten im Jahr 1708 aus den spanischen Kolonien in Lateinamerika an den Hof des spanischen Königs Philip V. transportiert werden. Doch dieses Ziel erreichte die «San José» nie: In der Nacht des 7. Juni 1708 wurde sie von der britischen Flotte vor der Küste der kolumbianischen Hafenstadt Cartagena versenkt. Nur wenige der 600 Besatzungsmitglieder des spanischen Segelschiffs überlebten.

Die spektakuläre Entdeckung des legendären Segelschiffs war vom damaligen kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos Ende 2015 verkündet worden. Die Kosten für die vollständige Bergung der in einer Tiefe von 600 bis 1000 Metern liegenden «San José» schätzt die Regierung auf rund 70 Millionen Dollar (61 Millionen Euro).

Kolumbien stuft die Galeone und ihre Inhalten als «nationalen Kunstschatz» ein. Nach ihren Plänen soll das Wrack der «San José» nach seiner Bergung in einem Museum in Cartagena ausgestellt werden.

Allerdings ist Kolumbien nicht das einzige Land, das Anspruch auf die «San José» und ihre Schätze erhebt. Spanien betrachtet das historische Segelschiff als sein staatliches Eigentum. Die indigene Volksgruppe der Qhara Qhara aus Bolivien beansprucht derweil den Schatz an Bord der «San José» für sich - mit dem Argument, dass es ihre Vorfahren gewesen seien, die während der Kolonialzeit als Zwangsarbeiter zum Abbau von Silber verpflichtet worden seien.

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