Vom mittleren Westen aus zieht eine Kältewelle nun gegen die Ostküste der USA. Zuvor waren wegen der enormen Kälte in Chicago Frostbeben zu erleben.
Gefrorenes Sumpfgebiet liegt am Flughafen von Boston.
Gefrorenes Sumpfgebiet liegt am Flughafen von Boston. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ostküste der USA erwartet eine Kältewelle.
  • Es gibt etliche Minusrekorde.
  • In Michigan und Minnesota drohten Erdgas-Engpässe wegen viel genutzter Heizungen.

Nach dem Mittleren Westen muss sich auch die Ostküste der USA auf eine extreme Kältewelle aus der Arktis vorbereiten. Der Nationale Wetterdienst (NWS) warnte für Freitag vor gefährlichem Winterwetter in der Metropole Boston im Ostküstenstaat Massachusetts.

Auch für den Norden des Bundesstaates Rhode Island wurde eine Warnung herausgegeben.

In den Bundesstaaten des mittleren Westens sollten die Temperaturen laut NWS im Laufe des Freitags wieder steigen und könnten am Samstag knapp 15 Grad erreichen. Zunächst seien in einigen Regionen wegen heftiger Winde aber noch gefühlte Temperaturen von -29 bis -49 Grad zu erwarten, warnten die Meteorologen am Donnerstag.

Für eine Entwarnung sei es noch zu früh, urteilte auch die Gouverneurin von Michigan, Gretchen Whitmer. «Wir sind noch nicht fertig damit», erklärte sie und fügte hinzu, die lebensbedrohlichen Temperaturen blieben der Region noch weitere 24 Stunden erhalten. Whitmers Bundesstaat hat besonders viele Kältetote zu beklagen.

Die extreme Kältewelle hat im Mittleren Westen seit Mittwoch zu Minusrekorden geführt. Ursache ist arktische Luft, die sich von dem normalerweise um den Nordpol kreisenden sogenannten Polarwirbel gelöst hatte. Medienberichten zufolge starben mehr als zwölf Menschen infolge der Kälte.

Massive Störungen

Das öffentliche Leben blieb am Donnerstag weitgehend lahmgelegt, auch kam es weiterhin zu massiven Störungen des Zug- und Flugverkehrs sowie der Strom- und Wasserversorgung. Das Bahnunternehmen Amtrak leitete aber in Chicago langsam wieder den Betrieb ein, nachdem es seinen Verkehr am Mittwoch in der Stadt komplett eingestellt hatte.

Bewohner der «Windy City» berichteten unterdessen von sogenannten Frostbeben mit lauten Knallgeräuschen. Nach Angaben des Lokalsenders WGN kommen die Geräusche zustande, wenn gefrorene Feuchtigkeit den Boden unter den Füssen aufsprengt.

In Michigan und Minnesota drohten wegen der auf Hochtouren laufenden Heizungen Engpässe in der Versorgung mit Erdgas. Die Lage wurde durch einen Brand in einer Gasanlage in Michigan noch verschärft. Die örtlichen Behörden forderten die Verbraucher auf, ihre Heizregler herunterzudrehen.

Auch in Kanada warnten die Behörden vor der klirrenden Kälte. In Winnipeg im Zentrum des Landes sei es kälter als in Sibirien, berichtete der Fernsehsender CTV. Dennoch blieb das öffentliche Leben davon weitgehend unberührt.

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