Die jüdische Gemeinde in Buenos Aires hat 27 Jahre nach dem schweren Bombenanschlag auf das Gemeindezentrum Amia eine Bestrafung der Täter gefordert.
Mann mit Kippa vor der Synagoge in Gelsenkirchen.
Mann mit Kippa vor der Synagoge in Gelsenkirchen. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei dem Anschlag auf das jüdische Gemeindehaus waren 85 Menschen ums Leben gekommen, weitere 300 wurden verletzt.

«Seit dem 18. Juli 1994, als die Bombe auf brutale Weise das Leben von 85 Menschen beendete, kämpfen wir dafür, dass die Täter und Hintermänner vor Gericht gestellt werden und Strafen für das von ihnen begangene Verbrechen verbüssen müssen», sagte Amia-Vorsitzende Ariel Eichbaum am Freitag bei einer virtuellen Gedenkfeier. «Der Fall Amia ist eine schmerzhafte Wunde, die immer noch nicht heilen kann.» Die jüdische Gemeinde in Buenos Aires ist eine der grössten ausserhalb von Israel.

Die Drahtzieher des Anschlags sollen den Ermittlungen zufolge aus der Schiiten-Miliz Hisbollah oder iranischen Regierungskreisen stammen. «Auch 27 Jahre nach dem Anschlag ist nicht ein Verantwortlicher verurteilt worden», sagte Eichbaum. «Die Untätigkeit des Staates schmerzt uns.»

Der Anschlag auf Amia ist noch immer nicht vollständig aufgeklärt. Die Staatsanwaltschaft warf der ehemaligen Staatschefin und heutigen Vizepräsidentin Cristina Kirchner vor, die Ermittlungen zu behindern. Ein Sonderstaatsanwalt für die Ermittlungen zu dem Attentat, Alberto Nisman, war Anfang 2015 erschossen in seiner Wohnung entdeckt worden. Wenige Tage vor seinem Tod hatte er Kirchner wegen Behinderung der Justiz und Verschleierung angezeigt.

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