Im Zuge weiterer Schiessereien hat der US-Detailhändler Walmart den Verkauf von Waffen eingeschränkt. Nicht alle sind davon begeistert.
Walmart Gun Policy
Das Logo des Händlers Walmart. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In zwei Walmart-Filialen wurden jüngst Menschen erschossen.
  • Der Detailhändler reagiert und nimmt Waffen und Munition aus dem Sortiment.
  • Das freut einige, aber längst nicht alle.

Der grösste Detailhändler der Welt schränkt sein Waffenangebot ein. Der US-Riese Walmart reagiert damit auf die jüngsten Massaker in den USA. Jenes in El Paso fand in einer Filiale des Unternehmens statt und forderte 22 Tote. Wenige Tage zuvor hatte es bereits zwei Tote bei Schüssen in einem Walmart in der Stadt Southaven, Mississippi, gegeben.

Nun hat Walmart-Chef Doug McMillon verkündet, den Verkauf von Munition für Handfeuerwaffen einzustellen. Ebenso den für Munition, die für Sturmgewehrmagazine mit grosser Kapazität genutzt werden können.

Zudem sollen Handfeuerwaffen künftig auch in Alaska nicht mehr verkauft werden. Alaska ist der einzige US-Bundesstaat, wo Walmart dies bislang noch tut. Darüber hinaus will der Konzern nicht mehr, dass Waffen offen in seinen Geschäften getragen werden. Ein weiterer Händler ist bereits nachgezogen.

Der Einzelhandelsriese reagiert damit auf viele kritische Angriffe in der Vergangenheit. Demokratischer Präsidentschaftskandidat Beto O’Rourke twitterte: «Es ist ein Schritt in die richtige Richtung.» Jedoch könne man sich nicht auf Unternehmen verlassen. Es brauche Überprüfungen der Waffenkäufer und der Staat müsse alle «Angriffswaffen» zurückkaufen.

Joe Biden ist ebenfalls positiv eingestellt

Ähnlich äusserte sich auch Konkurrent Joe Biden. So wohlwollend sind längst nicht alle. Einige vermuten einen geschickten Schachzug des Detailhandelsriesen. So etwa Sicherheitsexperte Naveed Jamali. Auf Twitter liess er verlauten: «Walmart ist ein Unternehmen – sie tun nur, was im besten Interesse der Aktionäre steht.»

Demnach habe man entschieden, dass die Einschränkung profitabler sei. Laut Jamali entschieden also keine hehren Motive, sondern reine Profitorientierung.

NRA alarmiert

Bei der mächtigen Waffenlobbyorganisation NRA schrillen die Alarmglocken. Es sei eine Schande, dass Walmart auf die Anti-Waffen-Elite höre. Zudem sei der Entscheid ein Angriff auf den 2. Zusatzartikel der US-Verfassung.

Im Netz äussern sich viele weitere Personen schockiert. So schreibt jemand: «Walmart weigert sich, Waffen zu verkaufen, um die Waffendiebe (also Kritiker, a.d.R.) zu beschwichtigen.» Zudem würde man Frauen, die Handwaffen kaufen, das Leben schwerer machen.

So klingt es auch beim konservativen Reporter Ryan Saavedra. Er verweist auf den Fall einer Frau, die beinahe überfallen wurde. «Doch weil sie eine Waffe hatte, konnte sie unbeschädigt weggehen.» Ohne Waffe wäre es viel schlimmer gekommen.

Die Demokraten versuchen nun, im Kongress eine neue Debatte über die Waffenrechte nach der Sommerpause zu lancieren. Ursprünglich signalisierte US-Präsident Donald Trump Bereitschaft, über strengere Bedingungen zu debattieren. Jedoch hat sich Trump davon wieder distanziert.

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