Mark Zuckerberg will ein Instagram für unter 13-Jährige schaffen. Experten sind nicht begeistert von dieser Idee.
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Mark Zuckerberg, Facebook-Chef, hält inne, während er bei einer Anhörung auf dem Capitol Hill in Washington über die Verwendung von Facebook-Daten aussagt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Zukunft soll es ein Instagram für unter 13-Jährige geben.
  • Zahlreiche Kinderschutz-Gruppen halten das für keine gute Idee.
  • Facebook-CEO Mark Zuckerberg will seinen Plan dennoch in die Tat umsetzen.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat Pläne für eine Version der Online-Plattform Instagram für Kinder unter 13 Jahren. Zahlreiche internationale Kinderschutz-Experten und -Gruppen rufen ihn dazu auf, seine Pläne aufzugeben.

Eine solche Plattform würde die Angst von Kindern ausnutzen, etwas zu verpassen. Diese Version würde sich an dem unstillbaren Wunsch nach Anerkennung durch Gleichaltrige bedienen. Das hiess es am Donnerstag (Ortszeit) in einem offenen Brief an Zuckerberg. Dieser veröffentlichte die Organisation Commerce-Free Childhood mit Sitz in Boston.

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Instagram gehört zu den beliebtesten Social-Media-Anwendungen von Jugendlichen. Vor zehn Jahren war das noch nicht der Fall. - Keystone

Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören unter anderem Kinderschutz-Organisationen aus den USA, Kanada, Afrika oder Australien. «Der unerbittliche Fokus der Plattform auf Aussehen, Selbstdarstellung und Branding stellt eine Herausforderung für die Privatsphäre von Jugendlichen dar.»

Kinder und Jugendliche würden dazu verleitet, beständig auf ihre Handys zu schauen und Fotos mit ihren Followern zu teilen. Was Kinder heute aber wirklich bräuchten, sei Zeit zum Spielen, Lernen und sich Sozialisieren. Und das, ohne digitale Geräte, heisst es auf der Webseite von Commerce-Free Childhood.

Instagram: Zuckerberg hält an Plänen fest

Zuckerberg hatte die Pläne für eine Kinder-Version von Instagram kürzlich vor einem Ausschuss des US-Kongresses bestätigt. Sie seien noch in einem frühen Stadium, sagte er demnach.

Eine Sprecherin von Facebook bestätigte US-Medienberichten zufolge, der Konzern halte an den Plänen fest. «Die Realität ist, dass Kinder online sind», sagte Stephanie Otway.

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Mark Zuckerberg wegen Whistleblower unter Druck - dpa

Man stimme darin überein, die Sicherheit, mentale Gesundheit und Privatsphäre der Kinder an erste Stelle zu setzen. Eine Instagram-Version für Kinder werde frei von Werbung sein. Zudem sollen die Eltern der Kinder die Konten verwalten, sagte sie demnach.

Instagram, das wie WhatsApp zum Facebook-Konzern gehört, ist für Nutzer ab 13 Jahren gedacht. Commerce-Free Childhood merkte dazu aber an, dass es bereits viele Nutzer unter 13 Jahren mit gefälschten Accountprofilen gebe. Zusätzlich zu ihnen wolle Facebook jetzt auch Millionen Jüngere gewinnen, die noch kein Konto hätten.

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