Illegales Horror-Labor in Kalifornien ausgehoben

Milena Zürcher
Milena Zürcher

USA,

Bei routinemässigen Untersuchungen eines Gebäudes in einer kalifornischen Stadt kam Erschreckendes ans Licht: In einem Labor wurde illegal an Viren geforscht.

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In einem vermeintlich leerstehenden Lagerhaus in der kalifornischen Stadt Reedley wurde ein illegales Labor betrieben. - Google Maps

Das Wichtigste in Kürze

  • In einer kalifornischen Stadt wurde ein illegales Labor ausgehoben.
  • Eine chinesische Firma soll dort an Viren geforscht haben.
  • Die Ermittlungen nach den Verantwortlichen führen ins Leere.

Ein vermeintlich banaler Mangel an einem Gebäude im US-Bundesstaat Kalifornien förderte Erschreckendes zu Tage: Im Geheimen soll eine Firma aus China dort illegal an HIV- und Corona-Viren geforscht haben.

Aufgeflogen ist das Labor im Rahmen einer routinemässigen Inspektion durch die Stadt Reedley, wie die «New York Post» berichtet. Die Beamten hätten Ende letzten Jahres einen grünen Gartenschlauch entdeckt, der durch das vermeintlich verlassene Grundstück verlief.

Hinter den verschlossenen Türen verbarg sich aber ein illegales medizinisches Labor. Darin stiessen Ermittelnde später auf Fläschchen mit mindestens 20 infektiösen Viren, Bakterien und Parasiten. Dazu zählten etwa Corona-, HIV-, Malaria-, E. Coli- und Herpes-Viren, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht, die beim Superior Court von Kalifornien eingereicht wurden.

Über 800 verschiedene Chemikalien entdeckt

«Es waren über 800 verschiedene Chemikalien in verschiedenen Flaschen mit unterschiedlichen Säuren vor Ort», wird Joe Prado von «KSEE» zitiert. Er ist der stellvertretende Direktor des Fresno County Departement of Public Health. «Leider werden viele davon als unbekannte Chemikalien eingestuft.»

labor kalifornien
Ein vom Gericht veröffentlichtes Foto zeigt die erschreckenden Zustände im Labor. - Superior Court of the State of California

Denn: «Viele dieser Etiketten wurden von den Flaschen entfernt, so dass wir nur eine begrenzte Anzahl von Tests durchführen konnten. So etwas habe ich in meiner 26-jährigen Laufbahn im County Fresno noch nie erlebt», sagt er weiter.

Die Ermittelnden stiessen zudem auf rund tausend Labormäuse. Hunderte von ihnen waren bereits tot, die meisten lagen im Sterben. Sie und rund 770 Ratten wurden ihm Rahmen der Räumung des Labors im Juli diesen Jahres eingeschläfert.

Adressen in China führen zu leeren Büros

Betrieben wurde das Labor von Prestige BioTech, einem in Nevada ansässigen Unternehmen, das nicht in Kalifornien registriert ist. Firmenchef Xiuquin Yao erklärte den Behörden, Prestige sei seit der Übernahme der aufgelösten Universal Meditech Inc. an diesem Standort tätig.

Er verwies die Fahnder an Firmenstandorte in China. Doch: «Die angegebenen Adressen waren entweder leere Büros oder konnten nicht überprüft werden», heisst es in den Gerichtsdokumenten.

Indes laufen die Ermittlungen weiter. Dem Stadtrat von Fresno, Garry Bredefeld zufolge, seien noch immer viele Fragen zu den Vorgängen im Labor offen. Diese will die Stadt bis zum Abriss des Gebäudes klären.

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