Greene löst sich von Trump nach Epstein-Affäre

Juli Rutsch
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USA,

Die langjährige Unterstützerin Greene erlebt erstmals Gegenwind vom einstigen Verbündeten Trump. Das bringt die ultrarechte US-Abgeordnete zum Umschwenken.

Greene Trump
Marjorie Taylor Greene war einst eine feurige Trump-Anhängerin. (Archivbild) - keystone

Marjorie Taylor Greene war seit Jahren als treue Trump-Anhängerin bekannt. Nun fordert sie öffentlich die vollständige Veröffentlichung der Ermittlungsakten rund um den verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein.

Diese Akten sind seit Monaten ein Zankapfel zwischen verschiedenen Fraktionen in der US-Politik, besonders in der Republikanischen Partei. Wie die «Zeit» berichtet, bezeichnete Donald Trump Greene jüngst als «Verräterin».

Damit reagierte er auf eine Initiative der Demokraten, hinter die sich Greene stellte. Die Initiative fordert das Repräsentantenhaus über eine Freigabe der Epstein-Akten abstimmen zu lassen.

Der Wandel von Greene gegenüber Trump

Greene selbst berichtete auf der Plattform X, dass private Sicherheitsfirmen ihr nach Trumps Attacken massive Warnungen aussprachen. Die Drohungen vom «mächtigsten Mann der Welt» lösen zusätzliche Unsicherheit aus.

greene trump
Auf der Plattform X und im amerikanischen TV wehrt sich Greene gegen die Attacken von ihrem einst Verbündeten Trump. - X/@Rep. Marjorie Taylor Greene

Das ist ein bisher nicht gekannter Schlag ins Kontor für die Rechtsaussenpolitikerin.

Die Eskalation zwischen Greene und Trump

Trump entzog Greene öffentlich seine Unterstützung. Zudem nannte er sie eine «zeternde Irre» und warf ihr vor, inzwischen «weit nach links gerückt» zu sein.

Als Konsequenz kündigte er an, bei den anstehenden Zwischenwahlen Greenes parteiinternen Gegenspieler zu unterstützen. Das sorgt auch innerparteilich für Unruhe.​

Viele Experten sehen darin einen bezeichnenden Wendepunkt in Trumps Strategie. Laut dem «Handelsblatt» fordert Greene als erste prominente Republikanerin den Präsidenten offen heraus: besonders im Umgang mit der Epstein-Affäre und deren Aufarbeitung.

Politische Folgen für Greene

Politikwissenschaftler bewerten Greenes Kurswechsel als überraschend, da sie bislang stets als unbeirrte Trump-Unterstützerin galt. Die Eskalation zwischen ihr und dem ehemaligen Präsidenten lässt neue Risse in der Republikanischen Partei sichtbar werden.

Findest du es nachvollziehbar, dass sich die republikanische Abgeordnete Greene gegen Trump stellt?

Gleichzeitig nehmen Drohungen und Angriffswellen gegen Greene zu, was von Beobachtern als Zeichen einer «toxischen politischen Atmosphäre» gewertet wird. Diesen Begriff nutzt Greene mittlerweile selbst in Krisenkommunikationen.

Trump verändert seine Strategie

Einem Bericht der «Süddeutschen Zeitung» zufolge hat Trump zuletzt eine Kehrtwende vollzogen. Er hält die Veröffentlichung der Akten inzwischen für «egal», nachdem der Druck aus verschiedenen Lagern immer stärker wurde.

Kritiker sehen darin einen taktischen Schwenk, um die Debatte um die eigenen Verbindungen zu Epstein abflauen zu lassen.

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Kommentare

User #1195 (nicht angemeldet)

Mit einer gewissen Genugtuung nehme ich das zur Kenntnis.

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