Auf den Bahamas ist die Kryptobörse FTX kollabiert. Jetzt ermittelt die Polizei, auch gegen deren Gründer Sam Bankman-Fried.
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Die Polizei von Bahamss ermittelt gegen FTX: - Keyston
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Chef der Kryptobörse FTX zierte noch vor wenigen Monaten die US-Titelseiten.
  • Sam Bankman-Fried ist mittlerweile von seinem Posten zurückgetreten.
  • Nun untersuchen Ermittler, ob womöglich kriminelles Fehlverhalten zur Insolvenz führte.

Die Polizei der Bahamas hat Ermittlungen gegen die Kryptobörse FTX aufgenommen, nachdem das Unternehmen einen Insolvenzantrag eingereicht hatte.

Wegen des globalen Kollapses von FTX untersuche ein Team von Finanzermittlern in Zusammenarbeit mit der Wertpapieraufsicht, ob kriminelles Fehlverhalten vorliege. Das teilte die Polizei am Sonntag mit.

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Das Logo der Kryptowährungsbörse FTX. - Andre M. Chang/ZUMA Press Wire/dpa

Auf den Bahamas sind das internationale Geschäft von FTX sowie der zurückgetretene Chef Sam Bankman-Fried ansässig. Die Wertpapieraufsicht hatte zuvor angegeben, das Unternehmen stehe unter Verdacht, unter anderem Kundengelder veruntreut zu haben.

Bankman-Frieds internationale Kryptoplattform FTX.com war vor einer Woche in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Zuvor hatten Zweifel an den Kapitalreserven zu einer Kundenflucht und Mittelabzügen im Milliardenvolumen geführt.

Vermögenswerte von FTX eingefroren

Am Mittwoch sah es zunächst so aus, als ob der Konkurrent Binance den Grossteil des angeschlagenen Konzerns übernehme. Doch dieser Plan scheiterte am Tag darauf.

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Am Donnerstag teilte die Wertpapieraufsicht der Bahamas mit, bestimmte Vermögenswerte von FTX eingefroren zu haben. Ebenso sei ein Insolvenzverwalter für die Abwicklung beantragt worden. Am Freitag beantragte FTX nach eigenen Angaben Gläubigerschutz in den USA, Bankman-Fried gab seinen Rücktritt als Chef bekannt.

Der Justiziar der US-Tochter von FTX, Ryne Miller, teilte am Samstag auf Twitter mit, es habe «nicht autorisierte Transaktionen» gegeben. Die britische Analysefirma Elliptic äusserte diese Vermutung: Am Freitagabend seien Kryptowerte im Umfang von 473 Millionen Dollar von FTX gestohlen worden.

Bankman-Fried hatte als 30-jähriger Starunternehmer noch vor wenigen Monaten Titelseiten von renommierten US-Wirtschaftsblättern geziert. Sein zeitweise von Investoren mit 32 Milliarden Dollar bewertete Firma fiel binnen weniger Tage komplett in sich zusammen. Das FTX-Debakel belastete auch den ohnehin arg gebeutelten Kryptomarkt.

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