Zur Eindämmung der wochenlangen Corona-Unruhen in Guadeloupe sind Elitetruppen und Anti-Terror-Einheiten der französischen Polizei in dem Überseegebiet in der Karibik eingetroffen.
Ausschreitungen in Guadeloupe
Ausschreitungen in Guadeloupe - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Krawalle trotz nächtlicher Ausgangssperre .

Die Spezialkräfte seien bereits kurz nach ihrer Ankunft an die Arbeit gegangen und hätten Strassenblockaden geräumt, teilte die Polizei am Sonntag mit. Seit Wochen kommt es zu gewaltsamen Demonstrationen und Plünderungen, nachdem eine Impfpflicht für alle Beschäftigten im Gesundheitswesen eingeführt worden war.

Paris hatte angesichts der Ausschreitungen auf der Karibikinsel am Freitag eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. In der Nacht zu Sonntag nahm die Polizei 38 Menschen wegen Verstössen gegen die Auflagen fest. Zwei Sicherheitskräfte wurden verletzt, als Randalierer Geschäfte plünderten und in Brand steckten. Demonstranten hätten auch auf Sicherheitskräfte und Feuerwehrleute geschossen, teilten die Behörden mit. Es seien «organisierte Banden» an den Unruhen beteiligt.

Frankreichs Regierungssprecher Gabriel Attal bezeichnete die Situation als «unerträglich und inakzeptabel» und versprach ein hartes Vorgehen gegen eine «kleine Minderheit». Derzeit gilt eine Ausgangssperre zwischen 18.00 Uhr und 05.00 Uhr, vorerst bis Dienstag.

Bis Mitte November hatte in Guadeloupe rund 90 Prozent des Gesundheitspersonals, aber nur gut 46 Prozent aller über 18-Jährigen mindestens eine Impfdosis erhalten. In ganz Frankreich liegt die allgemeine Impfquote bei rund 75 Prozent der Bevölkerung.

Auf der benachbarten Insel Martinique, ebenfalls ein französisches Überseegebiet, war für Montag ein Generalstreik gegen die Corona-Massnahmen aus Paris angekündigt.

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