Nicht jede Schutzmaske hält beim Ausatmen oder Sprechen mit Viren belastete Tröpfchen gleich wirksam zurück: Während etwa chirurgische Masken äusserst effektiv sind, schaffen das Halstücher weniger gut.
New York
Verteilung kostenloser Masken in New York. - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Chirurgische Maske im Vergleich mit 13 anderen vorne - Halstücher weniger ratsam.

Dies geht aus einem wissenschaftlichen Vergleich von 14 verschiedenen Maskentypen hervor, der vom Wissenschaftsmagazin «Sciences Advances» veröffentlicht wurde.

Für den Vergleich nutzten die Forscher der Duke-Universität in Durham (US-Bundesstaat North Carolina) eine einfache und günstige Testmethode, die sich auch von Nicht-Experten leicht nachmachen lässt: Sie liessen ihre Versuchspersonen in einem dunklen Raum fünfmal hintereinander mit unterschiedlichen Masken und ohne Mundschutz die Worte «Stay healty, people» (Bleibt gesund, Leute) in einen erweiterten Laserstrahl sprechen und dies von einer Smartphone-Kamera aufnehmen. Ein Computer-Algorithmus zählte anschliessend die Zahl der ausgestossenen Tröpfchen.

Am besten schnitten die in den USA für das Krankenhauspersonal reservierten Atemschutzmasken vom Typ N95 (FFP2-Masken in Europa) ab. Die ausgestossenen Aerosole wurden auf weniger als 0,1 Prozent der Menge ohne Maske reduziert. Chirurgische Masken fingen demnach mehr als 90 Prozent ab. Selbstgenähte Baumwollmasken filterten je nach Zahl ihrer Stofflagen und Falten immer noch zwischen 70 und 90 Prozent der Tröpfchen.

Dagegen liessen Halstücher rund die Hälfte der Tröpfchen durch. Am schlechtesten schloss ein Schlauchschal aus Polarfleece ab: Er erhöhte nach Angaben der Forscher sogar die Zahl der ausgestossenen Tröpfchen - möglicherweise, weil das Gewebe die grösseren Tröpfchen in kleinere zerlegte.

N95-Masken mit Ausatmungsventil schützten bei dem Test weniger als die professionellen N95-Masken - sie waren in etwa mit simplen Baumwollmasken zu vergleichen. Diese Masken werden als «erträglicher» beworben, doch Gesundheitsbehörden und -experten raten von ihnen ab, da sie zwar ihren Träger schützen, dafür jedoch dessen kontaminierte Atemluft leichter abgeben als die anderen Masken.

Der Co-Autor der Studie, Eric Westman, erklärte, er habe die gewonnenen Erkenntnisse bereits umgesetzt. So habe er vom Grosseinkauf eines bestimmten Typs abgeraten, den er gemeinsam mit einer örtlichen Wohlfahrtsorganisation kostenlos in Durham verteilen wollte. «Die Vorstellung, dass 'alles besser ist als nichts', hat sich nicht bewahrheitet», fügte er hinzu.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

CherSmartphoneComputerStudie