Fed-Eklat: Powell ebenfalls im Trump-Visier?

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

USA,

Mit der Entlassung von Lisa Cook hat der Konflikt zwischen Trump und der Fed eine neue Eskalationsstufe erreicht. Wie sicher ist Fed-Chef Jerome Powell noch?

Powell Cook Fed
Experten spekulieren, dass Donald Trump Co-Direktorin Lisa Cook (r.) feuern will, weil Jerome Powell (l.) bei der Fed zu fest im Sattel sitzt. (Archivbild) - Keystone

Donald Trump hat überraschend die Fed-Gouverneurin Lisa Cook gefeuert. Er begründete dies mit angeblichem Hypothekenbetrug, was Cook vehement bestreitet.

Ihrem Anwalt zufolge werde Cook juristisch gegen die Entlassung vorgehen, Trump besitze zudem keine rechtliche Befugnis, sie derart zu entlassen. Auch in der Öffentlichkeit und unter Experten gilt der Vorgang als einmalig.

Cook war die erste schwarze Frau in der Fed-Spitze, ihr Rauswurf gilt auch als politisches Signal. Hinzu kommt laut «CNBC», dass Trump mit der Ernennung enger Vertrauter versuchen könnte, Einfluss auf die Fed zu nehmen.

Worum geht es dem Präsidenten?

Donald Trump äussert seit Monaten massive Kritik an der Federal Reserve und ihrem Chef Jerome Powell. Der US-Präsident fordert schnellere Zinssenkungen, mutmasslich, um die US-Wirtschaft vor den Zwischenwahlen 2026 zu stärken, wie «La Repubblica» analysiert.

Glaubst du, dass es Donald Trump bei seinen aktuellen Aktionen primär um die US-Zwischenwahlen im kommenden Jahr geht?

Trotz Trumps Druck erscheint eine vorzeitige Absetzung Powells jedoch derzeit unwahrscheinlich. Experten gehen davon aus, dass ein vorzeitiger Abgang Powells erhebliche Markt-Turbulenzen auslösen würde.

Trump beschimpft Powell

Die Unabhängigkeit der Fed gilt bislang als Grundpfeiler der US-Wirtschaftspolitik. Laut «CNBC» habe Trump Cook gefeuert, um seine Kontrolle über die Fed auszuweiten, ohne Powells Posten direkt angreifen zu müssen.

Trump Posting Powell
Über Social Media beschimpfte der US-Präsident Fed-Chef Powell unter anderem als «Trottel» und «amerikanische Schande». ( - x.com/@EricLDaugh

Powell steht seit Jahren unter Beschuss, besonders von Trump, der ihn bereits mehrfach persönlich attackierte und als «Trottel» bezeichnete. Zuletzt hatte der Spitzenökonom mögliche Zinssenkungen signalisiert, was die Märkte bewegte, so das «Handelsblatt».

Derzeit scheint die Position von Jerome Powell den Experten zufolge trotz des politischen Drucks stabil. Ungeachtet dessen werden Trumps Vorstösse als potenziell gefährlich für das Vertrauen in die Fed und den US-Dollar betrachtet.

Kommentare

User #3607 (nicht angemeldet)

Trump stürzt die UsA direkt in eine Wirtschaftskrise und bereichert sich so nebenbei mit seinen Einkäufen. Habe nir gedacht, dass das amerikanische System sowas zulässt! Aber scheinbar hat bisher einfach noch nie Präsident seine Macht in diese Richtung ausgenutzt?

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