Fed-Eklat: Powell ebenfalls im Trump-Visier?
Mit der Entlassung von Lisa Cook hat der Konflikt zwischen Trump und der Fed eine neue Eskalationsstufe erreicht. Wie sicher ist Fed-Chef Jerome Powell noch?

Donald Trump hat überraschend die Fed-Gouverneurin Lisa Cook gefeuert. Er begründete dies mit angeblichem Hypothekenbetrug, was Cook vehement bestreitet.
Ihrem Anwalt zufolge werde Cook juristisch gegen die Entlassung vorgehen, Trump besitze zudem keine rechtliche Befugnis, sie derart zu entlassen. Auch in der Öffentlichkeit und unter Experten gilt der Vorgang als einmalig.
Cook war die erste schwarze Frau in der Fed-Spitze, ihr Rauswurf gilt auch als politisches Signal. Hinzu kommt laut «CNBC», dass Trump mit der Ernennung enger Vertrauter versuchen könnte, Einfluss auf die Fed zu nehmen.
Worum geht es dem Präsidenten?
Donald Trump äussert seit Monaten massive Kritik an der Federal Reserve und ihrem Chef Jerome Powell. Der US-Präsident fordert schnellere Zinssenkungen, mutmasslich, um die US-Wirtschaft vor den Zwischenwahlen 2026 zu stärken, wie «La Repubblica» analysiert.
Trotz Trumps Druck erscheint eine vorzeitige Absetzung Powells jedoch derzeit unwahrscheinlich. Experten gehen davon aus, dass ein vorzeitiger Abgang Powells erhebliche Markt-Turbulenzen auslösen würde.
Trump beschimpft Powell
Die Unabhängigkeit der Fed gilt bislang als Grundpfeiler der US-Wirtschaftspolitik. Laut «CNBC» habe Trump Cook gefeuert, um seine Kontrolle über die Fed auszuweiten, ohne Powells Posten direkt angreifen zu müssen.

Powell steht seit Jahren unter Beschuss, besonders von Trump, der ihn bereits mehrfach persönlich attackierte und als «Trottel» bezeichnete. Zuletzt hatte der Spitzenökonom mögliche Zinssenkungen signalisiert, was die Märkte bewegte, so das «Handelsblatt».
Derzeit scheint die Position von Jerome Powell den Experten zufolge trotz des politischen Drucks stabil. Ungeachtet dessen werden Trumps Vorstösse als potenziell gefährlich für das Vertrauen in die Fed und den US-Dollar betrachtet.