Facebook und seine Inhalte-Prüfer, die ihr Job krank gemacht hat, haben sich in einem Gerichtsverfahren auf eine Zahlung von 52 Millionen Dollar geeinigt.
Der Facebook-Konzern beabsichtigt, traumatisierten Personen, die Inhalte auf Facebook-Seiten prüfen, künftig Geld für die Behandlung zu geben. (Archivbild)
Der Facebook-Konzern beabsichtigt, traumatisierten Personen, die Inhalte auf Facebook-Seiten prüfen, künftig Geld für die Behandlung zu geben. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/Richard Drew
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Das Wichtigste in Kürze

  • Facebook einigt sich in einem Gerichtsverfahren mit seinen erkrankten Inhalte-Prüfern.
  • Das Soziale Netzwerk zahlt rund 52 Millionen Dollar an die betroffenen Beschäftigten.
  • Die Prüfer müssen sich regelmässig Gewalt und Misshandlung ansehen.

Die betroffenen Beschäftigten sollen bei einer Diagnose wie einer posttraumatischen Belastungsstörung bis zu 50'000 Dollar für ihre Behandlungskosten bekommen. Dies teilten die Anwälte der Kläger am Dienstag (Ortszeit) mit.

Gewalt und Misshandlung

Die Personen, die Inhalte beim Online-Netzwerk prüfen, müssen sich auch regelmässig Szenen von Gewalt und Misshandlungen ansehen. Sie sind oft nicht direkt bei Facebook, sondern bei Dienstleistern angestellt. Im Herbst 2018 verklagte eine frühere Inhalte-Prüferin Facebook mit dem Vorwurf, sie habe durch die gesehenen Inhalte nach neun Monaten eine posttraumatische Belastungsstörung davongetragen.

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Algorithmen führen zu mehr Interaktion. - Keystone

Die nun erzielte Einigung, die noch vom zuständigen Richter gebilligt werden muss, gilt für mehr als 10'000 Menschen aus Kalifornien, Texas, Arizona und Florida, die seit 2015 für Facebook gearbeitet haben. Der Mindestbetrag liegt bei 1000 Dollar.

Facebook kündigte in der Einigung auch weitere Vorkehrungen zum Schutz der geistigen Gesundheit der Inhalte-Prüfer an. So soll bei Videos standardmässig der Ton ausgeschaltet bleiben und sie in schwarz-weiss abgespielt werden. Bewerber für die Jobs sollen speziell auf mentale Widerstandsfähigkeit geprüft werden, hiess es weiter.

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