Der ehemalige Minister von Mexiko, Genaro García Luna, soll Schmiergelder vom Drogenbaron «El Chapo» angenommen haben. Ihm droht in den USA nun der Prozess.
Genaro García Luna
Der ehemalige Minister von Mexiko, Genaro García Luna, soll vom Drogenboss «El Chapo» Schmiergeld angenommen haben. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-Minister von Mexiko, Genaro García Luna, wird in den USA angeklagt.
  • Er soll Schmiergelder in Millionenhöhe vom Drogenboss «El Chapo» angenommen haben.
  • Luna hatte damals eine führende Rolle im Kampf gegen den mexikanischen Drogenhandel.

Er soll Schmiergelder in Millionenhöhe vom Ex-Drogenboss «El Chapo» angenommen haben. Deshalb kommt Mexikos früherer Sicherheitsminister Genaro García Luna in den USA vor Gericht. Dieser hatte in seiner Amtszeit eine führende Rolle im Kampf gegen den Drogenhandel gespielt.

Anklage wegen Verschwörung und Falschaussage

Wie das US-Justizministerium am Dienstag mitteilte, wurde García Luna nun der Verschwörung zum Kokainhandel und der Falschaussage angeklagt. Ihm wird demnach vorgeworfen, Millionen US-Dollar angenommen und dafür dem Sinaloa-Drogenkartell von Joaquín «El Chapo» Guzmán Straffreiheit gewährt zu haben.

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Der Drogenbaron «El Chapo» soll die mexikanische Regierung geschmiert haben. - Keystone

Der 51-Jährige war den Angaben zufolge am Montag in der texanischen Stadt Dallas verhaftet worden. Sein Prozess soll in New York stattfinden. Dort war Guzmán im Juli zu lebenslanger Haft verurteilt worden, nachdem er in Mexiko gefasst und ausgeliefert worden war.

Während seines Verfahrens hatten Zeugen angegeben, Guzmán habe García Luna bestochen. Der Ex-Minister bestritt dies. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe.

Anklage betrifft auch Amtszeit

Die Anklage betrifft auch García Lunas Zeit als Chef von Mexikos nationaler Ermittlungsbehörde von 2001 bis 2005. Im Gegenzug für die Zahlung der Schmiergelder soll das Sinaloa-Kartell beim Drogenschmuggel in die USA Hilfe bekommen haben. Die Gangster sollen Informationen über Ermittlungen gegen sie sowie über rivalisierende Kartelle erhalten haben.

Der frühere mexikanische Präsident Felipe Calderón hatte kurz nach seinem Amtsantritt 2006 den Drogenbanden den Krieg erklärt. Er schickte tausende Soldaten sowie Bundespolizisten unter der Führung García Lunas in den Kampf gegen sie. Die grössten Schläge richteten sich in den folgenden Jahren gegen Rivalen des Sinaloa-Kartells.

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