Nach einem sexuellen Übergriff auf eine Touristin hatte die Regierung in Costa Rica für weibliche Reisende einen Leitfaden veröffentlicht. Bei vielen Menschen im Land kamen die Empfehlungen jedoch nicht gut an. Von den Verantwortlichen gab es nun eine Entschuldigung.
Um nicht Opfer sexueller Gewalt zu werden, hatte Costa Ricas Regierung im vergangenen Jahr einen Leitfaden für Touristinnen herausgegeben. Nach heftiger Kritik werden die Empfehlungen nun überarbeitet. Foto: Jens Schierenbeck/dpa-tmn/dpa
Um nicht Opfer sexueller Gewalt zu werden, hatte Costa Ricas Regierung im vergangenen Jahr einen Leitfaden für Touristinnen herausgegeben. Nach heftiger Kritik werden die Empfehlungen nun überarbeitet. Foto: Jens Schierenbeck/dpa-tmn/dpa - dpa-infocom GmbH
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Costa Ricas Regierung hat sich für umstrittene Sicherheitsempfehlungen an Touristinnen entschuldigt.

Die Entschuldigung für die «Fehler» in einem Leitfaden der Tourismus- und Frauenministerien richte sich an alle Frauen, teilte das nun mit.

Darin war Besucherinnen unter anderem geraten worden, sich in dem mittelamerikanischen Land zu ihrer Sicherheit wie Einheimische zu kleiden, um nicht aufzufallen. Sie sollten zudem nicht nachts alleine zu Fuss unterwegs sein, beim Konsum von Alkohol oder Drogen nicht die Kontrolle verlieren und mit «freundlichem oder vertrauensvollem Verhalten» vorsichtig sein.

Der war bereits im Juni vergangenen Jahres im Internet veröffentlicht worden. Nach einem sexuellen Übergriff auf eine Touristin aus Dänemark in der Nacht zum 6. Januar im Karibikort Puerto Viejo wurde abermals auf die Empfehlungen aufmerksam gemacht. Verschiedene Aktivistinnen und Politiker warfen der Regierung daraufhin vor, Opfern sexueller Gewalt die Schuld für das ihnen zugefügte Leid zuzuschieben. Der Leitfaden wurde inzwischen von der Website des Tourismusministeriums entfernt. Staatspräsident Carlos Alvarado ordnete an, das Dokument zu überarbeiten.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungInternetGewaltDrogen