Der mexikanische Drogenboss Joaquín «El Chapo» Guzmán ist mit einem Antrag auf gelockerte Haftbedingungen gescheitert.
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Joaquín «El Chapo» Guzmán ist einer der Gründer vom Sinaloa-Kartell. - ATTORNEY GENERAL OFFICE/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Drogenboss mit dem Spitznamen «El Chapo» wollte lockerere Haftbedingungen.
  • Der Mexikaner wollte beispielsweise einmal pro Tag an die frische Luft.
  • Ein Richter in New York wies einen entsprechenden Antrag jedoch ab.

Der New Yorker Richter Brian Cogan wies den Antrag am Montag zurück und begründete das mit der hohen Fluchtgefahr. Es sei «plausibel», dass der einstige Anführer des gefürchteten Sinaloa-Kartells erneut aus dem Gefängnis fliehen wolle. Die strikten Haftbedingungen seien weder übertrieben noch willkürlich und auch nicht dazu gedacht, Guzmán zu bestrafen.

Der 62-Jährige El Chapo sitzt derzeit in einer fensterlosen Einzelzelle in einem Hochsicherheitsgefängnis im Süden von Manhattan. Er forderte, sich jeden Tag mindestens zwei Stunden im Freien in einem Gefängnishof aufhalten zu dürfen. Erlaubt sind ihm derzeit nur eine Stunde Bewegung in einer anderen Gefängniszelle.

Joaquin «El Chapo» Guzman
Joaquin «El Chapo» Guzman wird von mexikanischen Soldaten zu einem Hubschrauber begleitet. - Keystone

Alle Anträge von El Chapo abgelehnt

Guzmán wollte auch Zugang zum Gefängnisladen, in dem andere Häftlinge einkaufen dürfen. Richter Cogan lehnte dies mit der Begründung ab, dass viele dort verkaufte Gegenstände als Waffen eingesetzt werden könnten.

Guzmán wollte auch Ohrstöpsel erhalten, nach Angaben seiner Anwälte gegen Ohrenschmerzen und um besser schlafen zu können. Auch das lehnte Cogan ab. Der einstige Drogenboss müsse jederzeit Anweisungen von Wärtern oder mögliche Alarmsignale hören können, erklärte der Richter.

El Chapo Mexiko
Der mexikanische Drogenboss Joaquin «El Chapo» Guzman nach seiner Gefangennahme Anfang 2014. Foto: Eduardo Verdugo/AP - dpa-infocom GmbH

Strafmass für El Chapo wird am 25. Juni verkündet

Guzmán war am 12. Februar nach einem dreimonatigen Mammutverfahren in New York verurteilt worden. Sein Sinaloa-Kartell soll zwischen 1989 und 2014 fast 155 Tonnen Kokain in die USA geschmuggelt haben. Auch von grossen Mengen anderer Drogen ist die Rede.

Das Strafmass soll am 25. Juni verkündet werden. Guzmán droht lebenslange Haft. Der Drogenboss war in der Vergangenheit bereits zwei Mal aus mexikanischen Hochsicherheitsgefängnissen ausgebrochen.

Er wurde schliesslich 2016 gefasst und im folgenden Jahr an die USA ausgeliefert.

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Gerichtszeichung von Joaquín «El Chapo» Guzmán (2.v.r). Foto: Elizabeth Williams/AP - dpa-infocom GmbH
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