Im Januar wurde er von Twitter gefeuert. Nun erhebt der ehemalige Sicherheitschef schwere Vorwürfe gegen den Microblogging-Dienst.
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Das Twitter-Logo auf einem Smartphone – künftig wird der US-Konzern Elon Musk gehören. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Ex-Sicherheitschef von Twitter wirft dem Dienst mangelnde Sicherheitsmassnahmen vor.
  • Erst im Januar war der 51-Jährige gefeuert worden.
  • Die Vorwürfe dürften auch eine Rolle im Ringen zwischen Twitter und Elon Musk spielen.

Ein ehemaliger Sicherheitschef von Twitter wirft dem Online-Dienst nun unzureichende Massnahmen zum Schutz der Nutzer vor. Peiter Zatko, der im Januar vom Unternehmen gefeuert wurde, reichte eine Beschwerde als Whistleblower bei der US-Börsenaufsicht SEC ein.

Twitter wies die Vorwürfe zurück und warf Zatko im Gegenzug vor, mit den Anschuldigungen seinem früheren Arbeitgeber schaden zu wollen.

Die bereits im Juli eingereichte Beschwerde wurde am Dienstag bekannt, nachdem der TV-Sender CNN und die «Washington Post» Zugang zu dem Papier bekommen hatten und Zatko den beiden Medien Interviews gab. Der 51-jährige Zatko wurde einst als Hacker bekannt. Twitter-Mitgründer und langjährige Chef Jack Dorsey engagierte ihn im Jahr 2020, um die Sicherheit der Plattform zu verbessern.

Streit um Fake-Konten bei Twitter

Einer der Vorwürfe von Zatko könnte auch eine Rolle im aktuellen Ringen zwischen Twitter und Tech-Milliardär Elon Musk spielen. So behauptet er, dass das Unternehmen keine verlässlichen Methoden habe, um die Zahl von Fake-Accounts auf der Plattform zu ermitteln.

Musk machte das Thema von gefälschten Profilen und automatisierten Bot-Accounts zu einem zentralen Argument in seinem Versuch, aus der rund 44 Milliarden Dollar schweren Twitter-Übernahme auszusteigen. Twitter will vor Gericht erreichen, dass Musk zum Vollzug des Deals verpflichtet wird.

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Tesla-Chef Elon Musk. - AFP/Archiv

Twitter gibt seit Jahren die Schätzung ab, dass die Zahl der Fake-Accounts unter fünf Prozent liegt. Musk behauptet, dass es viel mehr sein müssen – und wirft dem Dienst vor, ihm den Zugang zu Daten vorzuenthalten, mit denen er dies beweisen könne.

Twitter machte zugleich stets deutlich, dass die Zahl nur auf einer Schätzung basiere und gibt zusätzlich an, dass täglich eine Million gefälschter Profile gelöscht werde.

Eine Twitter-Sprecherin sagte der «Washington Post» und CNN, das Unternehmen habe zwar keinen Zugang zu detaillierten Vorwürfen von Zatko, nach bisherigen Erkenntnissen wiesen diese jedoch viele «Ungenauigkeiten» auf. Twitter stehe weiterhin zu den bisher gemachten Angaben und Zatko sei wegen «schwacher Leistung» entlassen worden.

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